Bern, 02.05.2017

Die Komplexität der Herausforderungen für die sicherheitspolitischen Organe nimmt zu. Eine Tendenz, die sich dadurch kennzeichnet, dass die Zahl relevanter Akteure wächst, das sicherheitspolitische Umfeld fragmentiert wird und das strategische Umfeld der Schweiz durch eine aussergewöhnlich hohe Belastung Europas durch unterschiedliche Krisenlagen geprägt ist. Der jährliche Lagebericht des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) soll helfen, sicherheits-politische Orientierung zu bieten.

Die Krisenlagen Europas, die der NDB seit Jahren an dieser Stelle beschreibt, sind seit dem letztjährigen Bericht durch weitere Elemente verstärkt worden: der Beschluss Grossbritanniens, aus der EU auszutreten, die Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der USA und die Verfassungsänderung in der Türkei. Damit erodieren alte Gewissheiten weiter, an ihre Stelle treten fundamentale Unsicherheiten und reduzierte Berechenbarkeit – die Entscheide in Grossbritannien und der USA rütteln auch an den Grundfesten der Sicherheitsarchitektur Europas. Die Ordnung Europas steht unter aussergewöhnlichem Druck, was für das strategische Umfeld der Schweiz nicht ohne Folgen bleibt. Ein bewaffneter Angriff auf die Schweiz bleibt zwar wenig wahrscheinlich. Unverkennbar ist aber nicht allein die Polarisierung, auch unter dem Einfluss von grenzüberschreitenden Beeinflussungs- und Informationsoperationen, sondern zudem eine stärkere Militarisierung auf dem europäischen Kontinent. (…)

lageradar 2017

Der vollständige Bericht „Sicherheit Schweiz – Lagebericht 2017 des des Nachrichtendienstes des Bundes“ ist auf der Seite des NDB zu finden.