Nachrichtendienst und taktische Aufklärung – Die Lücke schliessen

von Michael Suter, Vorstand VSN

Wie werden eigentlich die nachrichtendienstlichen Bedürfnisse einer militärischen Führung durch Aufklärungseinheiten erfüllt? Wie arbeitet militärische Aufklärung dem Nachrichtendienst zu? Gibt es Gegensätze auf welche bei nachrichtendienstlicher Auftragserteilung Rücksicht genommen werden muss?

Jede militärische Führung ist zur Ausrichtung Ihres Handelns auf aktuelle und mögliche Bedrohungen auf nachrichtendienstliche Information angewiesen. Dabei arbeiten spezialisierte Stäbe und Stabsteile dem militärischen Kommandanten zu. Gemäss gängiger NATO-Terminologie ist der Nachrichtendienst Sache des Führungsgrundgebiets 2 (FGG2). Unter dem Begriff Nachrichtendienst werden dabei alle Massnahmen und Mittel zusammengefasst, welche die Beschaffung, Auswertung und Verbreitung von Informationen über Bedrohung, Gefahren und Umwelt umfassen. Insbesondere kann nachrichtendienstliche Tätigkeit auch Gegenmassnahmen zu entsprechenden Bemühungen eines Gegners oder einer Gegenseite miteinschliessen (Gegennachrichtendienst).[1] Im weitesten Sinne geht es also darum, aus Daten über ein militärisches Operationsgebiet aufgrund von spezifisch nachrichtendienstlichen Verfahren entscheidrelevante Informationen zu beschaffen, und diese an die richtigen Stellen zu verteilen.

Nachrichtendienst wird in einer Streitkraft von der taktischen bis zur militärstrategischen Stufe betrieben, wobei jeder Stufe ihre spezifischen Organe zur Verfügung stehen. In modernen Streitkräften ist der Begriff des Nachrichtendienstes daher bewusst breit gehalten.[2] Auf höherer militärischer Stufe kommen die zivilen und militärischen Nachrichtendienste eines Staates zum Einsatz. Spezialisierte Verfügungsverbände (Spezialkräfte, Strategische Aufklärer) stellen die Nachrichtenbeschaffung zu Gunsten der Armeeführung sowie eingesetzter Operationskommandos sicher. Auf operativer und taktischer Stufe werden spezialisierte Aufklärungsverbände eingesetzt. Die Einsatzbrigaden verfügen in der Regel über Aufklärungsbataillone; die Bataillonsaufklärung wird je nach Einsatzform durch spezialisierte Zugsverbände gewährleistet.

Im Gegensatz zur hiervor beschriebenen prozessorientierten Definition von Nachrichtendienst meint Aufklärung ein taktisches, militärisches Vorgehen mit dem Ziel, Nachrichten über den Gegner oder die Gegenseite zu beschaffen. Aufklärung ist also Teil der Nachrichtenbeschaffung.[3]

 

Vom nachrichtendienstlichen Auftrag zur taktischen Aufklärung

Die Hauptherausforderung des nachrichtendienstlichen Prozesses besteht in der Gewinnung von entscheidrelevanten Informationen zu Gunsten des Kommandanten aus den verfügbaren Daten innerhalb der militärisch sinnvollen Zeit. Dabei müssen die verfügbaren Daten so verdichtet werden, dass ein schlüssiges Lagebild generiert werden kann. Insbesondere in Einsätzen gegen hybride Bedrohungen stellt sich die Lage indessen längst nicht mehr als zusammenhängendes Gefechtsbild dar. Fragmentierte Einsatzformen und eine entsprechende Nachrichtenlage sind die Regel. Eine für die eigene Führung verwertbare Absicht aus dieser Datenlage herauszufiltern ist für den Nachrichtenoffizier (Nof) oft nur durch einen interdisziplinären Ansatz sowie den Einsatz verschiedener Sensoren möglich. Die wichtigsten Beschaffungsinstrumente für den Nachrichtenoffizier sind die Mittel der eigenen taktischen Aufklärung. Nur über diese kann der Nof frei verfügen.

Der Kommandant der Aufklärer erhält also auf dem Gefechtsfeld einen nachrichtendienstlichen Auftrag. Der zuständige Nachrichtenoffizier gibt vor, welche Bedürfnisse seine Aufklärer zu erfüllen haben. Der Nof ist dabei gut beraten, wenn er seine nachrichtendienstlichen Aufträge in räumlicher, zeitlicher und inhaltlicher Sicht so genau wie möglich präzisiert. Ansonsten läuft er Gefahr, dass die eigene Aufklärung wirkungslos arbeitet. Demgegenüber muss er den Entschluss zur Auftragserfüllung dem taktischen Kommandanten des Aufklärungsverbands überlassen. Grösstmögliche Freiheit in der Auftragserfüllung ist gerade für Aufklärungsformationen, deren Einsatz auf Eigeninitiative und Flexibilität beruht, eine unabdingbare Voraussetzung. Damit steht der Nof bei der Auftragserarbeitung für die Aufklärer in einem Spannungsverhältnis zwischen maximaler Kontrolle des nachrichtendienstlichen Auftrags und der Wahrung der grösstmöglichen Handlungsfreiheit des ihm zuarbeitenden taktischen Kommandanten.

Der Kommandant der Aufklärer hat den ihm zugewiesenen Auftrag zu erfüllen. Gleichzeitig muss er sich des besonderen Werts seiner Mittel bewusst sein. Aufklärer sind aufgrund ihrer besonderen Aufgaben sowie der Begrenztheit und Verletzlichkeit ihrer Mittel im Gesamtrahmen besonders wertvoll. Ausserdem löst erkannte Aufklärung bei einer organisierten Gegenseite fast immer eine unmittelbare Gegenreaktion auslöst. Entschlüsse und Absichten werden geändert, Einsatzverfahren angepasst und andere Zentren der Kraftentfaltung angegriffen. Auch der Kommandant der Aufklärer sieht sich somit in einem Konflikt zwischen möglichst zielgerichteter und effizienter Auftragserfüllung und der sicheren Einsatzführung, die keine Lücken und Schwächen im Dispositiv zulässt. Das Risikomanagement unter Berücksichtigung der Konsequenzen für die vorgesetzte Stufe ist daher für den Aufklärungskommandanten von erhöhter Bedeutung.

 

Die Führungsstaffel des Aufklärungsbataillons richtet den Führungsstandort ein. © Aufkl Bat 5

Die Führungsstaffel des Aufklärungsbataillons richtet den Führungsstandort ein. © Aufkl Bat 5

Von Daten zu Informationen

Die Aufklärer erfüllen die ihnen zugewiesenen nachrichtendienstlichen Bedürfnisse in der Regel selbständig. Während eines Aufklärungseinsatzes werden durch technische Hilfsmittel sowie Beobachtungen der Aufklärer unmittelbar Daten auf dem Gefechtsfeld gewonnen. Bis diese Daten zu nachrichtendienstlichen und letztlich entscheidrelevanten Informationen verdichtet und interpretiert werden können, durchlaufen Sie einen mehr oder weniger langen Prozess. Durch die Entwicklung neuer Kommunikationsmittel sowie die zunehmende Leistungsfähigkeit militärischer Übermittlungssysteme wird der taktische Aufklärer auf immer höherer Stufe unmittelbar an die Operationsführung angebunden. Diese Entwicklung wird durch weitere Tendenzen bezüglich der Führung moderner Konflikte begünstigt. Militärische Führer aller Stufen sehen sich dadurch mehr denn je in der Lage, direkt mit dem taktischen Aufklärer vor Ort zu kommunizieren.

Diese Entwicklung birgt Chancen und Gefahren. Zum einen wird die direkte Informationsbeschaffung für den vorgesetzten Kommandanten einfacher. Er kann sich näher am tatsächlichen Gefechtsfeld bewegen. Der Nebel des Krieges lichtet sich. Auf der anderen Seite verleitet diese Unmittelbarkeit – noch verstärkt durch strategische Brennpunkte auf dem Gefechtsfeld – den militärischen Führer zum Mikro-Management und zu unangemessenem Entzug der Handlungsfreiheit unterer Stufen. Ein solcher Effekt kann in zwei Richtungen verheerend auf den militärischen Einsatz wirken. Einerseits werden Chancen und Möglichkeiten der Unterstellten vereitelt; andererseits verliert der militärische Führer den Überblick im Gesamtrahmen.

Aus nachrichtendienstlicher Sicht besteht eine zusätzliche Schwierigkeit in der Synthese der Daten und deren Verdichtung zu entscheidrelevanten Informationen im Zuge des nachrichtendienstlichen Prozesses. Es ist nicht egal, auf welcher Stufe Daten gesammelt, und wo sie verarbeitet und verdichtet werden. Der Nachrichtenoffizier hat zunächst zu beurteilen, wo im Prozess welche Synthese gemacht wird. Sind diese Syntheseschritte nicht sauber strukturiert und allen am nachrichtendienstlichen Zyklus Beteiligten klar, so besteht die Gefahr nachrichtendienstlicher Fehlleistungen. Nämlich können falsch-positive oder falsch-negative Meldungen im System nach oben gelangen. Ebenfalls besteht die Gefahr, dass insbesondere in einem interdisziplinären Nachrichtenverbund Mehrfachmeldungen zu Artefakten in der Nachrichtenauswertung führen. Schliesslich gilt es auch, bei aller Dienstleistung zu Gunsten höherer militärischer Kommandostellen die taktischen Kommandanten der eigenen Aufklärung frühzeitig in das Lagebild einzubinden. Die eigene Aufklärung ist nämlich aufgrund ihres Auftrags in erhöhtem Mass auch auf nachrichtendienstliche Erkenntnisse angewiesen. Je weiter aber eine Nachricht bis zu ihrer Verwertung übermittelt werden muss, desto mehr Zeitverzug erhält der taktische Kommandant der Aufklärer bei der Verfügung der für ihn wichtigen Informationen.

 

Informationsfluss im Aufklärungsbataillon

Am Beispiel eines Aufklärungsbataillons kann die Problematik nachrichtendienstlicher Synthese auf verschiedenen Stufen erläutert werden. Der Informationsfluss vom Sensor, also dem nachrichtenbeschaffenden Element, zum Auftraggeber im FGG 2 der Einsatzbrigade kann verschieden ausgestaltet werden.

Denkbar ist einerseits die Ausgestaltung als ausgeprägt ahierarchisches System. Dabei gelangen Informationen der Sensoren unverarbeitet direkt in das FGG 2 der Einsatzbrigade und werden erst dort verarbeitet. In diesem Fall sind die Risiken nachrichtendienstlicher Fehlleistungen gering. Das vorgesetzte Kommando rückt näher an das Gefechtsfeld. Durch die vielen direkt beim Stabsteil der Einsatzbrigade eingehenden Meldungen kann dieser jedoch überlastet werden. Zudem besteht die Gefahr, durch Informationsüberladung den Nachrichtenverbund zu vernachlässigen sowie in Mikro-Management zu verfallen. Für die Durchführung einer solchen Variante ist das FGG 2 der Einsatzbrigade daher mit zusätzlichen Nachrichtenoffizieren zu verstärken.

Ein anderer Ansatz besteht darin, die durch die Sensoren beschaffte Information bereits auf Stufe Bataillon einer Auswertung zuzuführen. Das FGG 2 der Einsatzbrigade erhält demnach vom Aufklärungsbataillon ein fertiges Lagebild. Diese Variante bringt den Vorteil, dass das Bataillon den nachrichtendienstlichen Zyklus vollständig selbst abbilden kann und das vorgesetzte Kommando direkt mit dem fertigen Lagebild bedient wird. Das FGG 2 der Einsatzbrigade kann sich somit auf die Verdichtung dieses Lagebildes durch den Nachrichtenverbund konzentrieren. Als Nachteil dieses Ansatzes erweist sich dagegen, dass durch die Synthese bereits auf unterer Stufe allenfalls nicht der vollständige Informationsgehalt an den Auftraggeber gelangt.

Es sind noch weitere Ansätze denkbar. Welcher Weg auch immer gewählt wird, den Konsequenzen sowohl für das nachrichtendienstlich arbeitende Personal als auch für die Aufklärer im Feld müssen sich jedoch alle Beteiligten stets bewusst sein.

Mit der Aufklärung den Nebel des Krieges lichten. Quelle: checksbalances.clio.nl

Mit der Aufklärung den Nebel des Krieges lichten. Quelle: checksbalances.clio.nl

Fazit und Konsequenzen

Für den Kommandanten der taktischen Aufklärer ergeben sich nach dem Gesagten folgende Konsequenzen:

  • Kenne deinen Gegner: Richte deinen Einsatz auf seine möglichen Aktionen aus.
  • Kenne dich selbst[4]: Kenne die Verfügbarkeit, Möglichkeiten und Grenzen deiner Mittel.
  • Kenne deinen Auftraggeber: Beschaffe deine Nachrichten so, dass sie für die vorgesetzte Stelle nachrichtendienstlich verwertbar sind. Handle ausgeprägt im Gesamtrahmen.
  • Kenne deine Schwächen: Sei dir bewusst, dass du schnell und unbewusst Interpretationen vornimmst, welche zu Verzerrungen im nachrichtendienstlichen Prozess führen.

Für den Nachrichtenoffizier, welcher die ihm zugewiesene Aufklärung zu führen hat, sind demgegenüber folgende Grundsätze wichtig:

  • Präzision: Lege genau fest, welche Daten über das Gefechtsfeld du benötigst.
  • Freiheit: Der Aufklärer bestimmt, wie er die Nachrichten beschafft.
  • Verarbeitung: Sei dir stets bewusst, wo im nachrichtendienstlichen Prozess was mit den gesammelten Daten passiert.
  • Kunst: Bei allen Daten der Aufklärung bleibt das taktische Führungshandwerk stets Kunst, nicht Wissenschaft. Zum Erfolg gelangt, wer den Entschluss zu fassen vermag, ins Ungewisse hinein zu handeln[5].

[1]              Vgl. RNDA, Ziff. 2.

[2]              Vgl. für die Schweiz Art. 2 VNDA.

[3]              TF XXI, N. 528.

[4]              nach Sun Zu.

[5]              nach Guderian.

Michael Suter ist Jurist, Major und Kompaniekommandant der Aufkl Stabskp 11. Zuvor war er während fünf Jahren Nachrichtenoffizier im Aufkl Bat 11.

Le futur des bataillons d’exploration

von Lt col EMG Alexandre Vautravers, Maj EMG Pierre Streit, Plt Olivia de Weck

Avec le Développement de l’Armée (DEVA), il est prévu que le nombre de bataillons d’exploration passe de six à quatre. Ceux-ci seront cependant renforcés, chacun, d’une compagnie supplémentaire. Ils recevront, à terme, de nouveaux véhicules et de nouveaux capteurs, ainsi que de nouveaux systèmes de transmissions.

En même temps, les bataillons d’exploration sont appelés à remplir de nouvelles tâches, avec notamment la conduite et la direction des feux indirects. Ils devront pouvoir réagir efficacement, et de manière autonome, au besoin avec des moyens de combat, en terrain ouvert ou en zones urbaines. Alors, quel avenir et quels moyens pour nos bataillons d’exploration?

 

200 chars légers 51(AMX-13) on servi pour former des bataillons de reconnaissance au sein des division frontrière ou de campagne. © Br bl 1

200 chars légers 51(AMX-13) on servi pour former des bataillons de reconnaissance au sein des division frontrière ou de campagne. © Br bl 1

Les origines des formations d’exploration

En Suisse, la création de bataillons d’exploration est très récente. La nature strictement défensive de la doctrine militaire avant les années 1960 ne laisse pas une grande place à l’exploration. Le renseignement stratégique se développe durant la Seconde Guerre mondiale, mais l’exploration au niveau opératif est avant tout dévolue à l’aviation. L’essentiel de la recherche de renseignement est donc la responsabilité des formations tactiques – régiments, brigades et divisions – qui disposent en principe chacun d’une compagnie d’explorateurs ou de guides, d’abord à cheval puis équipées de véhicules tous terrains.

Avec la création, en 1937, des brigades frontières et des brigades légères, ces dernières constituées par les Troupes mécanisées et légères (TML) créées à cette occasion, le renseignement et la mobilité gagnent en importance. Dans un cas comme dans l’autre, la mission de ces formations est le combat retardateur: il s’agit de préparer des embuscades, de ralentir l’adversaire, de le contraindre à se réorganiser – en somme, de l’user et de gagner du temps, au profit de l’Armée qui doit mobiliser et gagner son dispositif défensif.

A partir de 1950, des efforts importants sont consentis en vue de disposer de formations mécanisées, capables de riposter, voire même de manœuvrer. Les besoins en matière d’exploration augmentent alors d’autant.

La portée accrue des pièces d’artillerie, elle aussi, exige une information sur l’adversaire et les buts, dans la profondeur. Son efficacité était jusque là limitée aux indications des troupes combattantes, sur les premières lignes (UF). Aux avions d’exploration, on ajoute donc des formations d’éclaireurs parachutistes et des forces spéciales: ainsi naît le combat d’ensemble par le feu (AF).

L’introduction de chasseurs de chars « G13 » et de chars légers 51 « AMX-13 » a permis la création des premiers corps de troupes blindés. Mais ces engins n’étaient guère adaptés aux tâches d’un char de combat moderne. Ainsi, dès l’introduction des « Centurion » en 1955, les premiers ont été relégués à leur rôle de chasseurs de chars, alors que les seconds ont formé, dans les divisions de campagne, les premiers bataillons de reconnaissance. Ceux-ci étaient capables, avec leurs AMX armés de canons de 7,5 cm à tir rapide et de grenadiers portés sur « Universal Carrier », de mener le combat retardateur devant les positions défensives des régiments d’infanterie, dans l’avant terrain. Ils étaient également capables de mener des contre-attaques à but limité, au milieu du dispositif tenu par l’infanterie. Enfin, en tant que réserve tactique, ces formations étaient suffisamment rapides et bien armées pour mener immédiatement des attaques efficaces contre les aéroportages adverses.

Ces trois bataillons de reconnaissance ont été convertis en bataillons de chars avec le déclassement des chars 55/57 « Centurions » puis des chars suisses 61/68.

La réforme Armée 95 a vu la dissolution des trois divisions mécanisées, réorganisées en cinq brigades blindées. Celles-ci comportaient un bataillon d’état-major, comptant notamment une compagnie de chasseurs de chars et une compagnie d’explorateurs motorisés, puis mécanisés.

Les rôles respectifs de ces deux compagnies excluaient les redondances et permettaient à l’état-major de brigade de contrôler sans intermédiaire le mouvement des patrouilles d’exploration. Mais de nos jours, cela n’est plus guère possible. En effet, le TOW-Piranha en tant que chasseur de chars accuse son âge ; et avec la révolution dans le domaine des télécommunications militaires, les bataillons d’état-major ont progressivement mué en direction de l’aide au commandement.

En 2002, les anciens bataillons d’état-major ont donc été scindés en deux : le bataillon d’aide au commandement conserve les moyens de communications et des moyens de conduite mobiles et fixes pour l’état-major de la Grande Unité. Dans l’Armée XXI, les nouveaux bataillons d’exploration sont désormais les yeux et les oreilles des brigades blindées ou d’infanterie. Ils comptent une compagnie d’état-major, une compagnie d’exploration et une compagnie de chasseurs de chars. Les moyens n’ont pas changé, mais l’articulation permet le « panachage » c’est-à-dire l’engagement souple des véhicules d’exploration et des chasseurs de chars, en fonction des besoins.

 

Les bataillons d’exploration AXXI

En tant que module de base (MBS), le bataillon d’exploration peut:

  • assurer l’exploration terrestre dans le secteur d’engagement et d’intérêt d’une formation d’engagement de la taille d’une brigade, et créer ainsi des conditions favorables pour son engagement;
  • en menant un combat retardateur dans un secteur limité, gagner du temps au profit d’une formation d’engagement afin de lui permettre de réagir à temps.

A ces fins, le bataillon d’exploration peut:

  • simultanément, dans le cadre du service de renseignement coordonné (S rens coord) avec l’aide de l’artillerie, des organes de renseignement de l’échelon supérieur (Service de renseignement militaire, Forces aériennes, détachements de reconnaissance de l’Armée, régiment de grenadiers, exploration électronique opérative, exploration NBC, formations de la sécurité militaire, formations territoriales, etc), assurer l’acquisition du renseignement au profit d’une brigade dans deux secteurs de 20 x 70 km, afin de lui permettre d’entrer en action au bon moment et au bon endroit;
  • en coordination avec l’artillerie, combattre les éléments avancés ou de sûreté de l’adversaire et gagner du temps afin de permettre la prise d’un dispositif défensif ou d’une base d’attaque, en menant le combat retardateur dans 5 secteurs de 4 x 4 km au plus ;
  • avec ses propres moyens ou en collaboration avec d’autres organes rens, exploiter les renseignements, établir une image de la situation et transmettre celle-ci à l’échelon supérieur sans délai;
  • assurer la liaison avec une brigade et ses éléments de combat à une distance maximale de 50 km avec ses propres moyens;
  • être en mesure de soutenir et ravitailler ses propres éléments ainsi que les moyens attribués (commandants de tir) à une distance maximale de 70 km.

 

Donnée d'rideres du cdt cp chass chars 1/2 lors de l'exercice DUPLEX, vallée du Rhin, automne 2014. © Br bl 1

Donnée d’rideres du cdt cp chass chars 1/2 lors de l’exercice DUPLEX, vallée du Rhin, automne 2014. © Br bl 1

L’engagement

Avec seulement trois compagnies et un total de 574 hommes, le bataillon d’exploration est un corps de troupe aux dimensions modestes, appelé à agir sur une superficie considérable. L’élaboration de son concept d’engagement, les transmissions, les relais et l’autonomie impliquent une préparation minutieuse et sont donc des éléments-clé pour son succès.

Apte à couvrir de grandes étendues et disposant de moyens de communication nombreux et performants, les bataillons d’exploration peuvent être amenés à jouer un rôle important lors d’engagements subsidiaires ou de sûreté sectorielle. Ils sont amenés à travailler en collaboration toujours plus étroite avec les observateurs de l’artillerie.

Les moyens actuels permettent à chaque véhicule (Eagle et Piranha) de servir de « capteur » autonome, en patrouille (1-2) ou en section (5). La mission et l’intention déterminent à partir de quelle ligne et où l’effort principal de retardement doit être effectué, par l’engagement des chasseurs de chars qui sont en définitive les seuls moyens aptes au combat. Ceux-ci sont le plus efficaces en opérant à partir de secteurs reconnus et de positions camouflées. Ils engagent le combat entre 2’000 et 3’700 mètres, en priorité contre des buts rentables : véhicules de commandement ou de transmissions (C2), engins spéciaux du génie (ponts, systèmes de minage ou de déminage), moyens d’appui de feu, etc. On peut noter encore que les chasseurs de chars du bataillon d’exploration peuvent constituer des plates-formes d’observation efficaces dans le cadre de la surveillance de secteurs et que c’est dans cette optique que la doctrine actuelle tend à les engager.

Selon la situation, l’exploration peut être focalisée sur des objets ponctuels, des axes ou des secteurs. L’exploration en force ou la contre-reconnaissance nécessitent l’attribution de moyens de combat supplémentaires, engagés de manière dynamique.

Dans le cas d’actions de combat mobiles, plusieurs bataillons peuvent se répartir les secteurs d’engagement et de recherche de renseignement (SRR) retenus. Même si l’état-major du bataillon d’exploration peut constituer une «base d’exploration» avancée, la règle est de verser ses moyens de planification, de conduite et d’exploitation auprès du poste de commandement de l’échelon supérieur. On évite ainsi les redondances et on améliore la qualité de l’image de la situation disponible auprès de ce dernier.

 

Répartition des bataillons d’exploration

Grande Unité Active Réserve Commandant
Br bl 1 Bat expl 1 (NE) Maj EMG Daniel Spillmann
Br inf 2 Bat expl 2 (NE) Lt col EMG Christophe Chollet
Inf Br 4 Aufkl Bat 4 (SO) Lt col EMG Markus Brülhart
Inf Br 4 Aufkl Bat 5 (OW) Lt col EMG Beat Dalla Vecchia
Inf Br 7 Aufkl Bat 7 (SG) Lt col Christian Müller
Geb Inf Br 9 Aufkl Bat 9 (AR) Lt col Oliver Klemenz
Geb Inf Br 10 Bat expl 10 (VS) Lt col Christophe Chevillard
Pz Br 11 Aufkl Bat 11 (AI) Lt col EMG Stefan Schenk
Br inf mont 12 Aufkl Bat 12 (GR) Maj EMG Matthias Buob
Total 5 4

 

Toutefois, ces deux bataillons ont, selon la période de service, une véritable problématique à conserver leur articulation. Le bataillon d’exploration 2 est régulièrement amené à ne prévoir que deux compagnies, soit la cp EM et une cp chass chars renforcée.

Les cours de répétition de ces formations ont pour but une montée en puissance des exercices en sections et en compagnie, exercés déjà lors de l’instruction en formations (IFO) de l’école de recrue. Plusieurs thèmes y sont entraînés, tels que la recherche renseignements, l’exploration en éclaireurs, l’exploration débarquée et l’infiltration, le combat retardateur, la protection de convois, la sûreté sectorielle, la surveillance de secteur et l’exploration d’objectifs.

Les exercices physiques y sont également intégrés. A titre d’exemple, l’exercice « NATURA », exercice systématique au bat expl 1, est une marche de 20 km avec dénivelés positifs (surtout pour la cp expl 1/1) le jour de l’entrée en service avec bivouac. La résistance des militaires est directement exercée.

 

Le concept du renseignement

Le DBC2 à l’échelon de la brigade se compose d’une cellule, elle-même divisée dans les deux composantes du renseignement traditionnel : acquisition et analyse.

  • D’un côté l’acquisition, menée par le chef recherche renseignement, qui est un officier EMG. Il s’agit ici d’établir la liste et de coordonner étroitement avec les capteurs et les formations subordonnées, la couverture des besoins particuliers en renseignement (BPR). Le travail commence pour ainsi dire par l’entrée dans le renseignement intégré ; il se poursuit par l’élaboration (en collaboration avec l’état-major du bataillon d’exploration) d’un concept de renseignement ; il consiste également à engager les patrouilles et les capteurs durant la phase de conduite de l’action.
  • De l’autre côté se trouve le domaine de l’analyse, conduit par l’officier de renseignement dirigeant (of rens dir). L’équipe « interprétation » se concentre sur les moyens et les possibilités de l’adversaire, mises à jour en fonction des actions sur le terrain et de l’actualité. C’est ici que sont produits les bulletins de renseignement.

La brigade émet des besoins généraux et particuliers en renseignements (BGR/BPR) et attribue des secteurs de recherche de renseignements (SRR). Les SRR sont attribués en principe aux compagnies et les BPR à des sections, voire à des patrouilles.

L’état-major du bataillon prépare alors l’engagement de ses moyens. Les éléments-clés sont les cellules 2/3 (renseignement/opérations), mais également 6 (aide au commandement). Tant l’image de l’ennemi que l’image de ses propres troupes sont nécessaires pour avancer dans le secteur d’engagement discrètement et sans risque de tirs fratricides. Or cette image ne peut être transmise que si le système télématique fonctionne et que le flux des annonces ne s’encombre pas. Chacun a le même langage, tant le soldat qui récolte l’annonce au sein de la cellule de renseignement que le soldat dans son véhicule blindé ou camouflé dans un bosquet avec sa SE135/235.

L’exploration des corps de troupes, c’est-à-dire des bataillons de manœuvre, se compose en principe d’une section de 5 Eagle. Ceux-ci peuvent être renforcés de commandants de tir de l’artillerie, de tireurs d’élite ou d’autres éléments de combat. Leur rôle prioritaire est la surveillance du fuseau d’approche et de la base d’attaque des bataillons de chars ou d’infanterie. La coordination des SRR et des BPR respectifs se fait à l’échelon de la brigade, via un canal radio de renseignement de brigade, sur lesquels sont « branchés » les S2 de chaque bataillon.

Videre sine videri, telle est la devise des explorateurs dans leur mission de recherche de renseignements. Le bataillon d’exploration constitue les yeux de la brigade. Il engage donc ses compagnies, respectivement ses capteurs dans le fuseau d’approche et/ou le secteur d’engagement de la brigade. Lors des derniers cours de répétitions, l’engagement en milieu urbain a été systématique privilégié. Les explorateurs doivent s’adapter, à pied ou dans leur véhicule d’exploration Eagle, au terrain, aux actions de l’ennemi et de l’information à rechercher.

En soi, la mission de l’explorateur est ardue, du fait qu’il doit parvenir à récolter l’information de qualité, sans être vu, à la transmettre à l’échelon supérieur sans que la liaison radio ne fasse défaut. Les liaisons et le ravitaillement deviennent plus complexes en fonction de la distance. L’autonomie et la capacité à durer, à poursuivre la mission durant des jours voire des semaines, en toute discrétion et donc en évitant les mouvements, est un réel défi.

Ordre de bataille du bataillon de reconnaissance  ISTAR belge.

Ordre de bataille du bataillon de reconnaissance ISTAR belge.

 

Bataillons multi capteurs

Une évolution de nos moyens et de nos unités d’exploration est aujourd’hui nécessaire, dans la perspective d’une nouvelle réduction de six à quatre bataillons. Car notre capacité à surveiller des secteurs diminue ainsi d’un tiers.

Mais cet argument quantitatif n’est pas le plus important. En effet, même si leur équipement et leur disponibilité sont améliorés dans le cadre du DEVA, la réduction du nombre d’unités combattantes impose une réflexion de fonds. Il faut pouvoir surveiller des espaces toujours plus importants, avec des moyens encore une fois réduits.

Une autre réalité qui nous motive est l’évolution de la nature des conflits. Les renseignements, de nos jours, ne portent plus exclusivement sur la présence et le type d’un adversaire connu à l’avance. L’introduction de systèmes de transmissions de données est nécessaire pour accélérer et améliorer la qualité des renseignements et faciliter leur analyse, puis leur présentation.

L’urbanisation, c’est-à-dire la densification des constructions et de l’habitat, pose également d’autres défis. Car en zone bâtie où compartimenté, le champ de vision d’un observateur est très limité ; les risques augmentent pour les patrouilles isolées, dont un nombre de soldats croissant doit être employé pour assurer la garde des postes d’observation.

Enfin, particulièrement en zone urbaine, on ne peut continuer à mettre en œuvre des formations d’exploration incapables de combattre et à peine capables de se défendre, tant les moyens sont dispersés et mal intégrés : en effet, les armes d’infanterie perdent leur efficacité au-delà de 300 mètres le TOW étant inopérant à moins de 1’200 mètres. Les bataillons d’exploration devront donc disposer à terme de véritables moyens d’intervention, voire de combat. Ils deviendront ainsi plus polyvalents et pourront efficacement gérer une situation ou ralentir un adversaire, en attendant l’intervention de formations de réserve, généralement mécanisées.

L’exploration doit, en outre, être intégrée avec la conduite des feux indirects – qu’il s’agisse du feu d’appui de l’artillerie ou des frappes aériennes. Ces appuis indirects permettront d’augmenter sensiblement la valeur de retardement des bataillons d’exploration, tout en leur permettant de poursuivre leur mission en évitant la détection, voire la nécessité de décrocher après avoir fait usage de leurs armes.

 

Un M1127 Stryker RV (Reconnaisance Vehicle) de la 4th SBCT à Ramadiyah, en Irak. Source: Reuters

Un M1127 Stryker RV (Reconnaisance Vehicle) de la 4th SBCT à Ramadiyah, en Irak. Source: Reuters

Exemples

De nos jours, le renseignement militaire doit être capable de satisfaire trois fonctions-clé :

  • Diffuser à temps et de manière sûre une information fiable. Ce dont les commandants ont besoin, ce sont moins les dépêches de presse et l’information « online » qui abreuvent en permanence leurs QG qu’une information pertinente, adaptée à leurs besoins et à leurs priorités.
  • Permettre aux commandants de combattre ou d’exécuter leurs missions sans être aveugles avec un renseignement tactique ou opératif précis, « au-delà de la colline ».
  • Créer donc la plus-value nécessaire du renseignement en mettant à contribution tous les capteurs et en les intégrant dans une appréciation globale d’une situation ou d’une menace, qu’elle soit conventionnelle ou hybride.

Permanence et souplesse constituent deux conditions cadres du renseignement militaire actuel, si celui-ci veut « savoir pour prévoir avant d’agir » selon l’expression du philosophe français Auguste Comte. C’est dans cette perspective qu’en France, la Brigade de renseignement actuelle a été créée en 1993, sous le nom de BRGE (Brigade de Renseignement et de Guerre Electronique). Unité interarmes, elle répond au contexte de l’après-guerre froide : celui de la multiplication des opérations à l’étranger, notamment dans les Balkans, tout en tirant les leçons de la Guerre du Golfe de 1991. En 1998, la Brigade de renseignement voit le jour et rassemble de nos jours plus de 4’000 militaires, dont un peu plus de 2’000 spécialistes du renseignement – 50% dans le domaine du renseignement d’origine électromagnétique, 25% dans celui d’origine image (IMINT) et 25% dans celui d’origine humaine, sous forme conversationnelle, ou de la recherche en profondeur (forces spéciales). Depuis près de vingt ans, cette brigade est de tous les théâtres d’opérations, présente sur tout le spectre des engagements : humanitaire, interposition, engagements de haute intensité, territoire national.

Ce que les Français appellent la « manœuvre multi-capteurs » constitue le cœur de sa doctrine d’emploi, à l’échelon de la brigade ou au sein d’unités modulaires plus légères, les « bataillons multi-capteurs ». Ceux-ci constituent de véritables « forces de circonstance », avec des moyens issus des deux régiments de guerre électronique (44e et 54e Régiments de transmissions), du 2e Régiment de Hussards (renseignement humain), du 28e Groupement topographique (cartes et documentations de base) et le 61e Régiment d’artillerie – le régiment IMINT de l’armée de Terre équipé de drones tactiques et de stations d’interprétation du renseignement. Que ce soit en Afghanistan ou au Mali, « multi-capteurs » est devenu la règle.

Au sein de l’US Army, la création de sept brigades intermédiaires Stryker (Piranha III) entre 2003 et 2006, puis deux supplémentaires en 2012, a vu la création d’autant de bataillons de cavalerie, reconnaissance, surveillance et acquisition des buts (RSTA). Ceux-ci sont dotés de trois « Troops » ou compagnies de 16 M1127 disposant de capteurs optroniques ; on compte également une compagnie antichar, dotée de neuf M1134 armés de lanceurs de missiles TOW ; certaines unités disposent également d’une compagnie de drones organiques (4), en plus d’un escadron d’état-major.[1]

Dans la doctrine de l’US Army, le « Squadron » ou bataillon de reconnaissance couvre l’ensemble du secteur d’intérêt de la brigade Stryker. Ceci permet aux formations combattantes de se concentrer sur leur engagement ponctuel – fouille d’immeubles, défense, etc. Au besoin, le bataillon de cavalerie peut recevoir, en plus des chasseurs de chars, des M1128 « Mobile Gun Systems » pour le tir direct, armés d’un canon de 10,5 cm.

A priori, on pourrait penser que de tels moyens sont réservés aux grandes puissances militaires. Mais tel n’est pas le cas : en Belgique ou en Autriche, le « multi-capteurs » est là aussi devenu la norme, car il a permis de concilier concentration des moyens, unité d’action et coupes budgétaires.

Créé en 2011 après la fusion de toutes les unités de reconnaissance terrestres belges, le bataillon de chasseurs à cheval, appelé aussi « bataillon ISTAR », comprend deux compagnies d’exploration mécanisée, équipés au total d’une quarantaine de véhicules blindés à roues 6×6 de type Pandur dotés de nouveaux capteurs, et une compagnie d’exploration équipée de radars de surveillance montés sur Unimog et sur M-113. Acquis à l’origine comme transports de troupe, les Pandur ont été modifiés en véhicules d’exploration grâce au montage de nouveaux équipements électroniques, comme une boule optronique de type Margot 5000, intégrant différents capteurs, dont une caméra thermique de nouvelle génération et une voie optique diurne facilitant l’observation à plus de 10 km de distance. Le bataillon dispose d’une capacité d’analyse du renseignement et peut disposer d’informations provenant de sources externes, comme le groupe des forces spéciales (SFG), les nacelles de reconnaissance des F-16 et les drones B-Hunter de la composante Air, les images recueillies par les hélicoptères Agusta A109, voire même d’images satellitaires, dans le cadre de l’accord que la Belgique a conclu avec la France pour utiliser les capacités du satellite Hélios 2.

De son côté, la Bundesheer autrichienne dispose encore de trois bataillons d‘artillerie et d’exploration. Chaque corps de troupe comprend deux batteries d’obusiers blindés M-109 (A5) et deux compagnies d’exploration montées sur Iveco Light Multirole Vehicle, capables d’utiliser un radar de surveillance du champ de bataille de type MSTAR. La solution autrichienne est la seule que la Bundesheer peut encore se permettre financièrement, mais elle conduit à un dilemme : s’agit-il d’une «artillerie exploratrice» (Aufklärende Artillerie) ou plutôt d’une «exploration artilleuse» (Artilleristische Aufklärung)? Au final, il s’agit d’une solution par défaut, vu l’absence de radar de contre-batterie ou encore de munitions de précision. Avec un nombre d’obusiers blindés limité à 30, sur 145 disponibles encore il y a peu, la Bundesheer risque de ne plus disposer que de deux bataillons d’artillerie, ce qui pourrait imposer une réorganisation des moyens d’exploration. Depuis 2013, ceux-ci comprennent en outre 18 mini-drones de type DRAC/Tracker.

 

Coordination des feux

Dans ce contexte, le Joint Fire Support (appui de feu interarmées), considéré de plus en plus comme une fonction opérationnelle à part entière, au même titre que le renseignement ou les appuis, se révèle une problématique valable aussi bien pour les grands pays comme la France que pour des pays contraints pour des raisons budgétaires de ne miser plus que sur la coopération bi- voire multilatérale.[2] L’appui de feu interarmées facilite une opération, tout en prenant en compte les effets létaux et non létaux, en particulier contre les populations, des différents moyens engagés, qu’ils soient aériens, terrestres, voire maritimes.

Un tel débat concerne aussi notre armée, ne serait que par la coordination sous une forme ou sous une autre des engagements entre la cellule CCF et le centre de renseignement dans la phase de conduite de l’action. Différents modèles existent. C’est ainsi que la Bundeswehr a mis sur pied une chaîne de commandement spécifique lors de son engagement en Afghanistan. Les décisions d’emploi ont été prises dans le cadre d’un Joint Fire Support Coordination Group (JFSCG), divisé en plusieurs cellules : une cellule artillerie (emploi des mortiers, de l’artillerie mécanisée ou des MLRS), une cellule forces aériennes (avions de combat, drones), une cellule forces héliportées (Tigre), une cellule 3D (gestion de l’espace aérien). En liaison permanente avec le centre de renseignement, le JFSCG disposait à l’échelon inférieur d’un Joint Fire Support Coordination Team (JFSCT) chargé de traiter les demandes des patrouilles engagées sur le terrain (Joint Fire Support Teams), de leur fixer une priorité avant de les adresser au JFSCG. Le JFSCT côtoyait la cellule CCF capable d’engager les mortiers, les PzH 2000 ou encore les lance-roquettes MARS 2 disponibles.

 

Une drone DRAC, engagé au sein du 2e régiment de hussards (RH). Source: Auteurs

Une drone DRAC, engagé au sein du 2e régiment de hussards (RH). Source: Auteurs

Evolution en Suisse

Notre armée se situe –encore– entre la catégorie des grands pays et celle des pays qui ont perdu leur autonomie, faute de moyens. A l’heure où l’achat d’un nouveau mortier est envisagé, où de nouveaux drones (ADS15 Hermes) vont entrer en service et où la question d’un mini-drone se pose, ainsi que celle d’un nouveau véhicule d’exploration capable à la fois d’explorer et de conduire le feu, il est certainement temps d’engager une réflexion sur les formes d’organisation possibles de l’appui de feu interarmées, mais surtout interarmes, et sur l’intégration des moyens de recherche et d’analyse du renseignement durant la phase de conduite de l’action.

Les expériences faites à Kriens au simulateur tactique montrent que le renseignement, durant cette phase, doit être tourné entièrement vers l’opérationnel et doit surtout être capable de délivrer aux formations de combat et d’appui des renseignements-clé sur des cibles adverses jugées prioritaires, qui découlent de l’analyse détaillée des moyens adverses faite dans la phase de planification de l’action. Une telle réflexion ne se limite pas au seul combat conventionnel, mais concerne surtout le combat contre un adversaire hybride, au milieu de populations civiles et sous le regard médiatique.

Entre 2007 et 2009, le bataillon d’exploration 11 a mené plusieurs exercices baptisés « ROVER » dans le but de tester l’aptitude de formations de milice à mettre en œuvre des matériels C4ISTAR modernes. Ces exercices ont permis d’accumuler une expérience précieuse, ainsi que la réalisation qu’une intégration réussie est complexe et coûteuse. Les difficultés rencontrées avec le système d’information et de commandement (FIS HEER) ont cependant retardé ces projets.

En 2000 a été introduit un nouveau véhicule pour les commandants de tir, dont les systèmes optroniques sont les mêmes qui équipent – par exemple – les véhicules d’exploration Fennek allemands ou néerlandais. La disponibilité et la réduction des coûts de matériels d’observation, voire même d’engins pilotés à distance, terrestres ou aériens, mérite un suivi et des évaluations périodiques.

Dans cette perspective, le programme TASYS est en cours, visant à développer un système multi spectral (électro-optique, thermique et radar) jour/nuit et tout temps, résistant aux moyens de guerre électronique, au besoin également doté d’un désignateur laser. Ce projet devrait être présenté au Programme d’armement 2019.

En conclusion, nos bataillons d’exploration sont des atouts précieux, aujourd’hui comme demain, dans le cadre d’une armée certes plus petite, mais aussi plus souple et mieux équipée. Leur importance et leur complexité croissantes les empêche par ailleurs d’être « réintégrés » au sein de formations d’aide au commandement, ou au sein de formations d’artillerie.

Mais la réduction du nombre de corps de troupes nécessite plusieurs adaptations :

  • Tout d’abord, le renforcement des effectifs, par l’ajout d’une troisième compagnie ; ceci garantit la recherche de renseignement sur de vastes secteurs et garantit la capacité à durer.
  • Ensuite, les plateformes doivent évoluer et disposer d’une meilleure autonomie et d’une meilleure protection. Le remplaçant des Eagle et des TOW-Piranha sera, vraisemblablement, un engin plus lourd et disposant d’une meilleure capacité d’emport.
  • La qualité des informations et la rapidité de leur transmission doit être sensiblement améliorée. Il faut pour cela l’introduction de nouveaux capteurs (TASYS), de nouvelles radios ainsi qu’un système d’information et de commandement efficace et mobile – à l’horizon de la prochaine décennie.
  • Enfin, la polyvalence et la robustesse des bataillons d’exploration ne doivent pas être oubliées. La capacité à conduire les feux indirects, mais également à engager des armes et intervenir vite, fort et bien – c’est-à-dire de manière décisive – sont fidèles aux traditions et à l’esprit des troupes mécanisées et légères.

NB: Ce thème a été au centre du cours technique renseignement de la brigade blindée 1 en 2014. Il a par ailleurs fait l’objet d’un «atelier des cadres» de l’OG Panzer à Jegenstorf au printemps 2015, en présence du brigadier Yvon Langel, commandant de la brigade blindée 1.

[1] Alexandre Vautravers, « Les brigades Stryker, » in Revue militaire suisse (RMS) No. 3, 2010, p. 29-34.

[2] Les Autrichiens cherchent toutefois à acquérir un savoir-faire dans ce domaine: http://www.sogart.ch/downloads/sogaflash_2014_web.pdf (lien actuel).

Lt col EMG Alexandre Vautravers, SCEM rens (G2), brigade blindée 1; Maj EMG Pierre Streit, ancien chef recherche rens, brigade blindée 1; Plt Olivia de Weck, ancienne cdt rempl, cp expl 1/1, bat expl 1.

 

 

Buchbesprechung: BLACK OUT – Morgen ist es zu spät

von Oberstlt Stefano Campestrin

Der Roman „Black Out“ von Mark Elsberg steht bei Mitarbeitern des Bevölkerungsschutzes hoch im Kurs. Er wurde sogar vor der Sicherheitsverbundsübung 14 inoffiziell zur Pflichtlektüre erklärt. Verdient der Roman diesen Status oder ist es einfach nur ein gut geschriebenes Buch? Nach einem spannenden Vortrag von Mark Elsberg hat sich der Schreibende doch entschlossen, endlich dieses Buch zu lesen.

BLACKOUTMorgen ist es zu spaet von Marc ElsbergDie Geschichte ist an und für sich schnell erzählt. Hacker finden eine Hintertüre und legen die Stromversorgung in Europa und weiteren Kontinenten lahm. Das Ziel? Eine neue Weltordnung natürlich, was den sonst. Die Helden? Ein Informatiker, der sich für eine soziale Weltordnung einsetzt, und eine nicht ganz lupenreine Weste hat; eine EUMIC-Mitarbeiterin, die Kontakte hat; ein europol Polizist, der Zweifel hat; sowie eine Journalistin, die eine Story hat. Der Informatiker entdeckt das Problem, die Mitarbeiterin verbindet ihn mit der Polizei, die nur zögerlich zur Zusammenarbeit bereit ist, sich aber zum Glück doch noch dazu überwinden kann, um die missliche Lage zu meistern. Dann kommt es zu falschen Verdächtigungen gegenüber dem Informatiker, die Journalistin hilft ihm aus der Patsche, und am Ende kommen die EUMIC Mitarbeiterin und der Informatiker zusammen. Die Gegenseite? Einige reiche Wirrköpfe mit einer Prise Insiderwissen. Spannend erzählt, schnell gelesen und vergessen?

 

Abhängigkeiten

Der grosse Verdienst von Mark Elsberg liegt nicht in der temporeichen Erzählung. Es ist auch nicht neu, dass wir ohne Elektrizität vor, gelinde gesagt, grossen Problemen stehen würden. Elsberg stellte umfassende Nachforschungen an. Er sprach mit vielen Vertretern aus der Wirtschaft, insbesondere der Stromwirtschaft und der Informatik. Das dabei erworbene Detailwissen erlaubt es, die Abhängigkeit und somit die Verwundbarkeit unserer Gesellschaft äusserst anschaulich darzustellen. Man begreift was es heisst, wenn die Kühe nicht mehr gemolken werden können. Sie krepieren elendiglich. Was aber auch kein Problem ist. Die Milch könnte so oder so nicht verarbeitet werden, denn sie könnte ja auch nicht transportiert werden. Zapfsäulen für Benzin und Diesel laufen mit Strom! Und bezahlen tut man in der Regel auch nicht mehr mit Bargeld. Und selbst wenn man noch transportieren könnte, die Weiterverarbeitung wäre dann natürlich nicht mehr gewährleistet, genauso wie die Verteilung zu den Abnehmern, die dann die ungekühlte Milch weggiessen müssten, weil sie unterdessen so oder so sauer geworden wäre. Es gibt nicht nur keinen Strom, sondern auch kein Trinkwasser und keine Abwasserentsorgung mehr. Im Übrigen könnte man dann auch die verendeten Nutztiere nicht mehr entsorgen. Wie viele Millionen Stück Nutzvieh gibt es in Europa? Das ist nur ein kleines Beispiel aus dem Buch. Doch solche Ereignisketten gibt es noch viele.

 

Glaubwürdigkeit

Es ist uns bewusst, dass viele Ereignisse überspitzt dargestellt sind. „Black Out“ ist ein Roman und kein Sachbuch. Doch aufgrund der vielen Detailinformationen, sei es über die Kühlsysteme von Atomkraftwerken, sei es über das Starten von Turbinen in Flusskraftwerken oder auch ganz allgemein über das Stromnetz wird deutlich, wie sehr sich Elsberg mit der Thematik auseinandergesetzt hat.

 

Die Gesellschaft

Eher spekulativ muss (zum Glück) die Beschreibung der Folgen eines totalen Stromausfalles über längere Zeit für die Gesellschaft ausfallen. Es beginnt mit Hamsterkäufen, geht über in Plünderungen und endet im lokalen Verlust von staatlicher Autorität. Das in Verbindung mit viel Gewalt und Niederträchtigkeit. Ob das alles schon in 14 Tagen eintritt? Diese Frage bleibt offen. Das tut aber der Glaubwürdigkeit des Romans keinen Abbruch.

 

Fazit

„Black Out“ ist zuallererst ein äusserst spannender Roman. Geschrieben von jemandem, der weiss, wie man die Leser packen kann. „Black Out“ ist aber auch ein Zeugnis der immens grossen Vernetzung unserer Gesellschaft und der Gefahr, die davon ausgeht. Die Anschaulichkeit der Folgen eines Stromausfalles muss zu denken geben, denn die Resilienz der Gesellschaft wird immer kleiner.

Ich für meinen Teil habe entschieden die Resilienz meiner Familie zu verbessern: „kluger Rat,Notvorrat“ wird wieder wichtiger denn je.

 

Mark Elsberg:“Black Out – Morgen ist es zu spät„; Blanvalet Verlag München, 2012

Buchbesprechung: Versicherheitlichung des Bevölkerungsschutzes

von Oberstlt Stefano Campestrin

In  der  Reihe  «Studien  zur  Inneren  Sicherheit»  publizieren Autoren des deutschen «Arbeitskreises Innere Sicherheit» grundlagentheoretische und problemorientierte Schriften. Im vorliegenden Sammelband «Versicherheitlichung des Bevölkerungsschutzes» analysieren Autoren mit unterschiedlichstem  Hintergrund  die  aktuelle  Situation  des  Bevölkerungsschutzes in Deutschland.

Cover Versicherheitlichung des BevölkerungsschutzesDer  Bevölkerungsschutz  in  der Schweiz  befindet  sich  in  einer Phase des Umbruchs. Der Bevöl­kerungsschutz  2015+  verwischt die Kantonshoheit in Sachen Be­völkerungsschutz in einigen Be­reichen, die neue Strategie zum Schutz Kritischer Infrastrukturen basiert auf einer engen Zusam­menarbeit zwischen den Objekt­betreibern und den involvierten Stellen  der  öffentlichen  Hand, und die neuen (alten) Empfehlun­gen zur Beschaffung eines priva­ten  Notvorrates  werden  in  den Medien mit Spott übergossen.

Und Deutschland?

Nach einer langen Phase der Vernachlässigung ist der Bevölke­rungsschutz in Deutschland wie­der ins Bewusstsein der Verant­wortungsträger  getreten,  aller­dings noch nicht der Bevölkerung. Das  scheint  nach  der  Lektüre  des  «Studien»­Bandes  die  gute Nachricht.

Nach dem Mauerfall

Der  Mauerfall  hinterliess  nicht nur in der Verteidigung, sondern auch im Bevölkerungsschutz sei­ne Spuren. Konzeptionslosigkeit und  Sparvorgaben  gepaart  mit Beratungsresistenz  der  Politik (man  wollte  ja  wiedergewählt werden), führten nahezu zur Auf­lösung des Beratergremiums der Bundesregierung für den Bevöl­kerungsschutz.  Die  Fluten  der Oder und der Elbe führten zum schmerzhaften  Erwachen  und zur Erkenntnis, dass es ohne frei­willige  Strukturen  (Feuerwehr, THW)  nicht  geht.  Das  ist  zwar auch  in  der  Schweiz  mit  den Miliz­Feuerwehren der Fall, alle anderen  Partner  im  Bevölke­rungsschutz  jedoch  verfügen über professionelle Strukturen.

 

Vergleich mit der Schweiz

Viele Aussagen und Erkenntnisse, welche die Autoren der Stu­diensammlung ziehen, kann man mit  der  Schweiz  vergleichen. Beispielsweise  die  föderalisti­schen  Strukturen:  Zum  einen, und das ist ein immer wiederkeh­rendes  Thema  in  den  Studien, wird das deutsche föderalistische System als Hemmschuh angese­hen.  Die  Bundesländer  haben kaum  Kompetenzen,  aber  viele Auflagen.  Doch  nicht  nur  die Kompetenzregelung  zwischen der  Bundesregierung  und  den Ländern,  sondern  auch  die  Zu­sammenarbeit  zwischen  den Partnern in den einzelnen Bun­desländern  scheinen  sich  in  ei­nem unglaublich dichten Regel­werk  zu  bewegen  (oder  eben nicht zu bewegen). Zum anderen beispielsweise die Selbstverant­wortung der Bürger. Verwaltung, Organe des Bevölkerungsschut­zes  und  Infrastrukturbetreiber können  viel  zur  Katastrophen­prävention  und  Bewältigung  beitragen.  Der  einzelne  Bürger kommt aber nicht umhin, für sich selber  einige  Massnahmen  zu treffen.  Die  Erkenntnis,  welche die Studie präsentiert, trifft prak­tisch unverändert für die Schweiz zu.  Aufgrund  des  politischen Systems  und  der  Zwänge  der Wiederwahl  möchte  man  den Bürgern  eine  Mehrbelastung  (in diesem Falle durch das Anle­gen eines Notvorrates) ersparen. Spricht man das Thema dennoch an, sind Spott und Häme die Fol­ge.  Diese  Erfahrung  teilen  sich der Ministerpräsident von Sach­sen,  Stanislaw  Tillich,  und  der CdA, KKdt Blattmann.

 

Fazit

Der Sammelband wurde im März 2013  veröffentlicht.  Was  bleibt einem Schweizer, mit der Materie halbwegs  vertrauten  Leser  am Schluss der Lektüre? Der Wunsch, unsere Nachbarn im Norden mö­gen doch bitte die Augen öffnen und für einmal die Schweiz be­trachten. Viele der Forderungen nach  gemeinsamer  Ausbildung der  Partner  im  Bevölkerungs­schutz,  nach  Einbindung  der Wirtschaft in die Prävention und Schadensbewältigung, die Selbst­ verantwortung  der  Bürger  mit einem Notvorrat als erste Rück­fallebene oder auch mit nationa­len Strukturen zum Ressourcen­management in Krisen und Not­lagen  sind  zumindest teilweise verwirklicht. Der Bevölkerungs­schutz  wird  in  gemeinsamen Übungen mit allen Partnern trai­niert.  Es  gibt  auf  allen  Stufen Führungsorgane  –  von  der  Ge­meinde, den Regionen über die Kantone bis hin zum Bund. An dieser Stelle darf an die SVU 14 erinnert werden, die erfolgreich Lücken  und  Schwächen  insbe­sondere  bei  den  Schnittstellen zwischen  Bund  und  Kantonen aufgezeigt hat.

Vielleicht  sollte  der  Bevölke­rungsschutz in Deutschland we­niger  «versicherheitlicht»  und gesetzlich  überreglementiert, sondern  vielmehr  pragmatisch und mit allen Beteiligten auf glei­cher  Augenhöhe  angegangen werden.

Ach, und das Lesevergnügen ent­spricht im Übrigen der Titelge­bung.

 Hans-Jürgen Lange (Hrsg.): Studien zur Inneren Sicherheit, Band 15 «Versicherheitlichung des Bevölkerungsschutzes»; Springer Fachmedien,  Wiesbaden 2013.  ISBN 978-3-658-02199-3

 

Befehlsverweigerung im militärischen Abschirmdienst Israels

von Philipp Hauenstein, VSN Vorstand

Unit 8200 ist eine Eliteeinheit des israelischen Militärnachrichtendienstes  und  sie  arbeitet  eng  mit  den  israelischen  Sicherheitsdiensten zusammen.  Sie befasst sich mit elektronischer Aufklärung und Decodierung und wird häufig mit dem amerikanischen  Geheimdienst  NSA  verglichen.   43  darin dienstleistende Reservisten schreiben in einem Brief im September 2014, welcher in der Zeitung «Jediot Ahronot» in Teilen veröffentlich wird, dass sie «nicht länger in diesem System dienen, das die Rechte von Millionen Menschen verletzt».

Es  sind  Elite­-Soldaten,  welche gegen die «Übergriffe»  des isra­elischen  Militärs  in  Form  von gezielten Tötungen und einer ge­zielten,  bis  in  die  Intimsphäre reichenden Ausspähung von  pa lästinensischen Zivilisten protes­tieren.  Der  zentrale  Aufruf  der  43 Fernaufklärer lautet: «Wir rufen alle Soldaten, die in der Ein­heit dienen oder dienen werden, und alle israelischen Bürger dazu auf,  ihre  Stimme  gegen  diese Rechtsverstösse zu erheben und diesen ein Ende zu setzen». In den folgenden Zeilen liefern sie konkrete  Handlungsanweisungen,  wie  dem  Protest  Geltung verliehen werden soll. Die 43 Un­terzeichner des Briefes kündigen an, ihrer jährlichen Einberufung nicht mehr Folge zu leisten.  Sie nehmen somit die daraus resul­tierende Haftstrafe in Kauf, denn laut  dem  Militärgesetz  Israels müssen Männer nach der Schul­zeit drei Jahre und Frauen zwei Jahre Wehrdienst leisten.[1]

James Bamford verglich die Befehlsverweigerung der Angehörigen von Unit 8200 mit Snowdens Enthüllungen. (Bild: Logo Unit 8200) Quelle: http://www.israelmatzav.blogspot.ch/2014/09/new-york-times-piles-on-8200-scandal.html

James Bamford verglich die Befehlsverweigerung der Angehörigen von Unit 8200 mit Snowdens Enthüllungen. (Bild: Logo Unit 8200) Quelle: http://www.israelmatzav.blogspot.ch/2014/09/new-york-times-piles-on-8200-scandal.html

Refuseniks

Dass es immer wieder Personen gibt, die den Wehrdienst verwei­gern, sogenannte «Refuseniks»,   ist nichts Neues in Israel. Aber noch nie gab es diese unter den Elitesoldaten der Unit 8200. Die NZZ schreibt: «Wer in der Elite­einheit 8200 dient, hat gewöhn­lich  gute  Aussichten  auf  eine Karriere  im  israelischen  High­tech­Business. Die versiertesten Hacker, geübt in der Kunst des Dechiffrierens  und  Abhörens, kommen in Israel meist aus der streng geheimen Abteilung des militärischen Abschirmdienstes. Ihr  Prestige  lässt  sich  mit  dem von  Kampfpiloten  vergleichen, auch  wenn  ihre  Arbeit  am Schreibtisch stattfindet.»[2]

Was war es also im Detail, was die Soldaten dazu gebracht hat, dermassen  zu  rebellieren  und ihre eigene Karriere aufs Spiel zu setzen? Die israelische Nachrichtenseite «ynet» sprach mit sechs Unterzeichnern. Diese berichteten,  dass  die  Soldaten  ein  Jahr lang über den Brief nachgedacht hätten, bevor sie ihn schliesslich veröffentlichten. Ein Schlüsselmoment war,  so  berichtet  einer von ihnen, als er den Film «Das Leben der Anderen» sah und ins­besondere die Szene, wo die Einheit  der  Staatssicherheit  der DDR ein Künstlerpaar abhört und dessen Leben zerstört. Der Sol­dat  der  Elite einheit  spürte  Mit­leid  mit  den  Opfern,  denen  die Privatsphäre  –  ein  fundamenta­les Recht – genommen wurde. Plötzlich, so heisst es, durchfuhr es ihn: In der Rolle des Stasi­-Mit­arbeiters erkannte er sich selbst. Er sagte: «Wir tun genau dassel­be (…) nur sehr viel effizienter».[3]

 

Gewaltprävention und Erpressung

Einer der 43 erklärt, «dass eini­ges, was 8200 unternehme, zwar mit  Gewaltprävention  zu  tun habe, aber manches bloss die pa­lästinensische  Gesellschaft  zer­störe.  Oft  genug  würden  Infor­mationen über sexuelle Präferen­zen,  familiäre  Konflikte,  Geld ­sorgen  oder  krankheitsbedingte Notlagen gesammelt, um Paläs­tinenser  erpressbar  zu  machen und damit als Kollaborateure zu gewinnen.»[4]

 

Die Verweigerer hatten genug davon, im "Leben der anderen" nach desavouierenden Details zu suchen. (Bild Ulrich Mühe in "Das Leben der anderen", 2006) Quelle: www.imdb.com

Die Verweigerer hatten genug davon, im „Leben der anderen“ nach desavouierenden Details zu suchen. (Bild Ulrich Mühe in „Das Leben der anderen“, 2006) Quelle: www.imdb.com

Kernanliegen

Was ebenfalls zu einem Kernanliegen der 43 Verweigerer zählt, ist das Aufzeigen der täglich ge-lebten Gleichgültigkeit. Die isra­elische Gesellschaft, so die Sol­daten, lebe in dem Glauben, dass nur potenzielle Terroristen in das Visier  der  Späher  gerieten. Doch ein grosser Teil der Abge­hörten seien unschuldige Zivilis­ten und hätten nichts mit Gewalt gegen Israel zu tun. Eine Übersetzerin  für  Arabisch  erzählte Ynet, dass Sie in den Teams gearbeitet hat, die für die Informationen über militärische Ziele der Armee im Gazastreifen zuständig waren.  Sie  hat  verfolgt,  wenn Israels  Luftwaffe  diese  Ziele schliesslich angriff. In den Se­kunden nach dem Einschlag der Bombe sei es in dem Raum still geworden. Sie beschreibt, dass wenn die IDF­Bombe erfolgreich ihr Ziel getroffen hatte, sich der Raum mit Applaus und Freuden­jubel füllte, aber ob Zivilisten bei dem  Angriff  verletzt  wurden, habe niemanden interessiert.[5]

 

Gesetzliche Lage

Gesetzlich sieht die Lage folgen­dermassen aus: In Israel gilt das zivile  Gesetzbuch,  im  Westjordanland  hingegen  das  Militär­recht,  welches  keinerlei  Daten­schutz kennt. Die 43 Soldaten schreiben, dass die palästinensi­sche Bevölkerung völlig der Be­obachtung durch die israelische Geheimdienstarbeit  ausgeliefert sei. Es werde «kein Unterschied (…) gemacht, ob Palästinenser in Gewalt involviert sind oder nicht. Die gesammelten Informationen schaden unschuldigen Leuten.» Die  Informationen  würden  gezielt zur politischen Verfolgung Einzelner und zur Spaltung der Gesellschaft genutzt, heisst es. In vielen Fällen werde auch mit Verweis auf geheime Erkenntnis­se, die man zum Schutz von In­formanten  nicht  lüften  könne, dem  jeweiligen  Beschuldigten die Chance geraubt, sich zu ver­teidigen.[6]

 

Mehrere Lager

In  Israel  haben  sich  daraufhin mehrere Lager gebildet. Es gibt den  Block,  der  sich  für  harte  Disziplinarmassnahmen einsetzt. Er  ist  in  der  Armee,  in  Teilen  der Parteienlandschaft oder den Veteranenverbänden  anzutref­fen.  Und dann gibt es auf der Gegenseite  beispielsweise  das Lager  der  in  Sicherheitsfragen bewanderten  Kommentatoren und Medienvertreter wie Shimon Schiffer.  Er argumentiert, dass der  im  Protestschreiben  ange­stellte Vergleich der israelischen Geheimdienste  mit  Stasi-Machenschaften,  wie  sie  im  deut­schen Kinofilm «Das Leben der Anderen»  dargestellt  werden, zwar absurd sei, aber es doch aus­reichend Anlass gebe, das zu begrenzen, was Israel in den besetzten  Gebieten  tue.[7]  Das  israeli­sche  Fernsehen  berichtete,  die Kollegen  der  Soldaten  seien  wütend  über  den  Brief.  Und eine rechtsgerichtete Nichtregierungsorganisation forderte Medi­enberichten zufolge, die Soldaten allesamt  unehrenhaft  zu  entlassen.  Nicht  nur  Kollegen  und Verbände kritisieren die Soldaten.  Auch Menschen, die ihnen nahestehen, so sagt eine Unter­zeichnerin des Briefes, tun dies: «Meine Familie unterstützt mei­nen Entschluss nicht, den Brief zu unterschreiben (…) Sie sehen mich  an,  als  sei  ich  irgendeine Extremistin.»[8] Am  27. Januar 2015  verkündete  Israels Armee schliesslich,  dass  die  43  Reser­visten  vom  Dienst  suspendiert wurden, da sie mit ihrem Verhal­ten die Standards und die Moral der  israelischen Armee  verletzt hätten.[9]  Es  bleibt  abzuwarten, welchen Einfluss die Geschichte dieser  Reservisten  auf  den  Gesamtkörper  der  israelischen Nachrichtendienste  und  insbe­sondere die jüngeren Armeekader nach sich ziehen wird.

 

[1] Israelische Elitesoldaten quittierenden Dienst, unter: http://www.dw.de/israelische-­elitesoldaten-quittieren­-den-­dienst/a­17918524 (Stand: 8. 2. 2015).

[2] Günther, Inge: Whistleblower oder Nestbeschmutzer?, unter: http://www.nzz.ch/international/naher-­osten-­und­-nordafrika/whistleblower­-ode­r-nestbeschmutzer­-1.18383482 (Stand: 8. 2. 2014).

[3] Rojkov, Alexandra: Israels Elitesoldaten –  «Wie Stasi, nur effizienter», unter:  http://www.welt.de/politik/ausland/article132222213/Israels-Elitesoldaten­-Wie­-Stasi­-nur­-effizienter.html (Stand: 8. 2. 2015).

[4] Vgl. Günther, Whistleblower oder Nestbeschmutzer?, Zitat, ebd.

[5] Vgl. Rojkov,Israels Elitesoldaten –  «Wie Stasi, nur effizienter».

[6] Vgl. Günther, Whistleblower oder Nestbeschmutzer?, Zitat, ebd.

[7] Ebd.

[8] Vgl. Rojkov, Israels Elitesoldaten –  «Wie Stasi, nur effizienter».

[9] Israels Armee entlässt Geheim­dienst­-Reservisten nach Protest­brief, unter: http://www.n­tv.de/ticker/Israels­-Armee­-entlaesst­-Geheimdienst­-Reservisten-­nach-­Protestbrief-­article14396461.html (Stand: 8. 2. 2015).

Operation Asyl

von Philipp Hauenstein, Vorstand VSN

Die Enthüllungen von Edward Snowden und dessen Flucht sind mittlerweile jedem ein Begriff. Dieser Artikels soll Licht auf seine  Unterstützer  werfen,  um  die  Flucht  aus  neuen  Blickwinkeln zu sehen. Es handelt sich hierbei um eine erweiterte Zusammenfassung der ARD-Reportage «Die Story im Ersten – Jagd auf Snowden vom 12.1.2015.[1]

 

Die  erste  Frage  lautet:  Wer  ist dieser  Edward  Snowden  über­haupt? Er hat Jahrgang 1983 und die Familie, aus der er stammt, kann  auf  eine  militärische Ver­gangenheit  zurückblicken,  wel­che  bis  in  die  Kolonialzeit  zu­rückreicht. Er selbst machte Kar­riere  innerhalb  der  amerikani­schen Nachrichtendienste sowie deren  zuarbeitenden  Unterneh­men und hatte im Alter von 27 Jahren  bereits  Zugang  zu  den grössten Geheimnissen der NSA. Drei Monate vor Hongkong, be­ziehungsweise den Enthüllungen, traf  er  sich  ein  letztes  Mal  mit dem Vater  in  den  USA.  Dieser sagte  in  einem  Interview,  dass sein Sohn bei seinem letzten Be­such deprimiert gewesen sei und dass er ihn so nicht kannte. Kom­men wir daher zur zweiten Frage: Was war es für ein innerer Kon­flikt,  den  Edward  Snowden  da mals  mit  sich  austrug,  bezie­hungsweise  was  motivierte  ihn dazu, diesen Whistleblow, diesen Geheimnisverrat,  diese  Aktion durchzuführen?  Der  Schlüssel­faktor war die Feststellung, dass die  NSA  beziehungsweise  der Apparat, in dem er diente, zuneh­mend Entscheidungen fällte, die gegen  geltendes  Recht  ver­stiessen. Am  Beispiel  des  Pro­gramms «Stellar Wind», wo die Sammlung  der  gesamten  Kom­munikation  der  amerikanischen Bevölkerung zur Auswertung im Kampf gegen den Terror im Vor­dergrund steht, fragte er sich: Wie kann es der Chef der NSA rechtfertigen,  gegen  die  Prinzipien der amerikanischen Verfassung zu  verstossen?  Daraus  leitete Snowden für sich das Postulat ab: Wie  können  wir  uns  aus  einer Lage befreien, in der die höchsten Repräsentanten einer Demokratie  im  Geheimen  gegen  die Interessen des Volkes handeln. Seine  Gegner  werfen  ihm  im  Gegenzug vor, dass  er  sich  mit seiner Meinung beziehungsweise Tat  über  das  Urteilsvermögen seiner Kollegen und Vorgesetzten stellt, ja sogar über jene des Prä­sidenten  und  des  Kongresses. Das Argument des Besserwissers fällt, von der arroganten Tat eines Einzelnen wird gesprochen.

Was genau verriet Edward Snow­den? Er verriet nicht nur ein Ge­heimnis. Er verriet alles, was zur Überwachungsstruktur  gehörte, auf  mehr  oder  weniger  einen Schlag.  In  einer  Detailschärfe, die  selten  zu  finden  ist  und  in die Zukunft hineinwirkt.

Empörung über Amerikas Aushorchung trieb die Menschen auf die Strasse. © EPA/Kay Nietfeld

Empörung über Amerikas Aushorchung trieb die Menschen auf die Strasse. © EPA/Kay Nietfeld

 

Die ersten Tage nach Veröffentlichung vom 6. Juni 2013

Es erschienen die ersten Storys zum  NSA­Überwachungsapparat. Snowden, der Informant, gab Stück für Stück weitere Details Preis.  Die  NSA,  so  behauptet  Michael  Hayden,  ehemaliger  Direktor der NSA, hatte jedoch sehr bald Kenntnis darüber, wer dieser Informant war, der diese Informationen  heraus  gab  und setzt Massnahmen in Bewegung von Seiten CIA, FBI und NSA, um ihn zu fassen. Die Pressever­treter schützten ihren Informan­ten zunächst, bis sich Snowden selbst via Web­Video am 9. Juni 2013 enttarnte. Zu diesem Zeit­punkt ging er selbst davon aus, dass er es nicht schaffen würde, seinen  Verfolgern  zu  entkom­men.  Julian  Assange  beschrieb dessen Lage wie folgt: «Ein 29 Jahre alter junger Mann, in einem fremden  Rechtssystem,  ist  Ge­genstand  der  grössten  geheim­dienstlichen  Fahndung,  die  die Welt je gesehen hat. Alles sprach dafür, Edward Snowden kommt unter die Räder.»

 

Beginn der Flucht

Nach dem Bekennervideo flüchtete er aus seinem Hotelzimmer, von  wo  aus  die  Datenübermitt­lung zur Presse sowie die ersten Interviews  stattfanden,  in  die Wohnung  eines  Unterstützers  in  Hongkong.  Sarah  Harrison, Journa listin  von Wikileaks,  be­kam Information aus der Londo­ner  Wikileaks­Zelle  um  Julian Assange  und  erreicht  Snowden drei Tage nach dessen Abtauchen in der Privatwohnung in Hong­kong.  Snowden  kannte  die  Ge­schichte  des  Soldaten  Chelsea Manning.  Wikileaks  wollte Snowden helfen beziehungsweise verhindern,  dass  ihm  ein  ähnli­ches Schicksal zuteil würde. Operation Asyl begann.

Moralische Bedenken haben Snowden zu seinem Verrat getrieben. Quelle: www.guardian.co.uk

Moralische Bedenken haben Snowden zu seinem Verrat getrieben. Quelle: www.guardian.co.uk

 

Operation Asyl

Die Anklage legte Snowden fol­gendes zur Last: Spionage, Dieb­stahl und Weitergabe von Regie­rungseigentum.  Verwunderlich war in den Augen Snowdens der Vorwurf  der  Spionage,  denn  es ging  nicht  um  die  Zusammen­arbeit  mit  einer  ausländischen Regierung, sondern um die Zu­sammenarbeit mit der Presse.

Hongkong wurde von den USA ersucht, Hilfe zu leisten bei der Festnahme. Die Dokumente wa­ren auf dem Weg. Die Regierung in  Hongkong  jedoch  spielte  auf  Zeit.  Michael  Hayden  hielt im   Interview  noch  Folgendes fest: «Die Chinesen haben einen gross artigen  Geheimdienst.  Ich würde all meine Achtung vor ih­nen verlieren, wenn sie nicht sehr genau gewusst hätten, was sich abspielte.»

Edward Snowden drohten grosse Konsequenzen, doch er wollte zu diesem  Zeitpunkt  Hongkong nicht verlassen, obwohl es keinen anderen Ausweg mehr gab. Wiki­leaks  arbeitete  für  ihn  weitere Optionen  aus,  aus  denen  er  er wählen sollte.

Die  Dokumente  der  US­Behör­den  betreffend  der  Festnahme trafen in Hongkong ein. Es war Freitagabend. Der zweite Vorna­me  von  Edward  Snowden  war falsch geschrieben. Ein Haftbe­fehl muss ausgestellt werden und der Vollzug stattfinden. Doch es lag  in  der  Hand  der  Behörden Hongkongs, ob sie  diese Mass­nahmen  noch  am  Wochenende vollziehen würden oder nicht.

Edward  Snowden  war  hin  und  her gerissen betreffend der Flucht via  Flughafen  Hongkong,  da   dort  die  Festnahme  drohte  be­ziehungsweise stattfinden musste und damit zwangsläufig die Frei­heit zu Ende gewesen wäre.

 

Der letzte Fluchtzeitpunkt

Dieses  Wochenende  war  der letztmögliche  Fluchtzeitpunkt. Um  die  Aufmerksamkeit  der USA aufzuteilen, kaufte Edward Snowden ein Ticket nach Indien zwei Tage nach dem eigentlichen Flug. Parallel besorgte Wikileaks über zwölf verschiedene Tickets. Helfer von Wikileaks überprüf­ten auf geheimen Wegen die Po­lizeicomputer der Behörden von Hongkong, um nachzusehen, ob ein Haftbefehl eingetragen wur­de. Doch dieser fehlte weiterhin. Zum  Aufbruchszeitpunkt  über­raschte  das  Helferteam, bezie­hungsweise Sarah Harrison, ein verzögerndes Element. Der Dru­cker  machte  Probleme  und  das Ausdrucken  der  vielen  Flugti­ckets dauerte länger als gedacht, weshalb  sie  sich  darum  sorgte, gemeinsam mit Edward Snowden den Flug rechtzeitig zu erreichen.Der Flughafen war ab jetzt das Nadelöhr. Bei der Passkontrolle reagierte das System, und die Be­amten der Sonderverwaltungsre­publik überprüften den Ausweis genauer.  Edward  Joseph  Snow­den wurde gesucht, aber in den Fahndungsdokumenten  wurde Ed ward  James  Snowden  aufge­listet.  Aufgrund  der  falschen Schreibweise wurde der gesuchte Snowden durchgelassen.

Das ebenfalls Edward Snowden zugute  kam,  war  die  Tatsache, dass sein Reisepass nicht annul­liert war. Dies geschah erst nach dem Verlassen Hongkongs.

Das Flugzeug konnte somit star­ten und flog via chinesischen und russischen Luftraum nach Mos­kau. Snowdens Ziel war es, nach Lateinamerika  weiterzufliegen. Doch  ab  jetzt  funktionierte  der Reisepass nicht mehr.

An  dieser  Stelle  kann  man  ar­gumentieren, dass dies dem Fest­setzen sicher dienlich wäre, aber  es passierte auch zu einem Zeit­punkt beziehungsweise an einem Zielort,  wo  Edward  Snowden sich in einem Land befand, wel­ches  den  USA  nicht  gerade freundlich  gesonnen  war.  Das FBI  hoffte,  ihn  in  Moskau  ab­greifen zu können.

WASHINGTON, DC - AUGUST 06: Michael Mit simplen Methoden gelang es angeblich die US High-tech Dienste in die Irre zu führen. (Bild ehem. NSA Direktor Michael Hayden)  Gemäss Michael Hayden waren die chinesischen Geheimdienste jederzeit im Bild über Flucht und haben ein Eingreifen verhindert. © Mark Wilson/Getty Images

WASHINGTON, DC – AUGUST 06: Michael Mit simplen Methoden gelang es angeblich die US High-tech Dienste in die Irre zu führen. (Bild ehem. NSA Direktor Michael Hayden)
Gemäss Michael Hayden waren die chinesischen Geheimdienste jederzeit im Bild über Flucht und haben ein Eingreifen verhindert.
© Mark Wilson/Getty Images

 

Hilfe von Wikileaks

Es existierte eine Mobilfunkver­bindung zwischen Edward Snow­den  und  Julian Assange.  Wiki­leaks  versuchte  Snowden  zu helfen, indem sie mit dem Bot­ schafter  Ecuadors  diplomati­schen Schutz organisierte. Doch ohne gültigen Reisepass gab es keine Bordkarte für den Flug.

Die Reise endete rein dokumen­tetechnisch gesehen in Moskau. Es  war  der  Zeitpunkt,  wo  der FSB  sich  einklinkte.  Agenten fragten  ihn,  ob  er  kooperieren würde,  und  liessen  ihn  wissen, dass er im Gegenzug den Flug­hafen verlassen dürfe. Snowden verneinte. Die Russische Födera­tion  verweigerte  ihm  da raufhin die Einreise. Der Transitbereich F und ein Zimmer ohne Fenster wurden für einen Monat das neue Zuhause von ihm und Sarah Har­rison.

Edward  Snowden  stellte  Asyl­anträge in 21 Ländern. Das Re­sultat  der  Asylanträge:  Schrei­ben, die andeuteten, dass es keine Reaktion  geben  würde,  keine Reaktion  insgesamt  oder  sofor­tige Ablehnung.

 

Südamerika als Ziel

Lediglich  Venezuela  und  Boli­vien traten auf sein Gesuch ein. Doch  dorthin  war  ein  Entkom­men nicht möglich, denn es fehl­te die notwendige Unterstützung von  Seiten  des  Westens,  damit dies eine sichere Reise hätte wer­den  können.  Daraufhin  wurden von Wikileaks Pläne mit Privat­jets  und  Präsidentenmaschinen ausgearbeitet. Letztere geniessen nach  dem  Wiener  Abkommen Rechte wie ein Hoheitsgebiet.

Der bolivianische Staatschef Evo Morales äusserte beim Kongress der  Gas  exportierenden  Staaten in Moskau zwei Monate später, dass er ihm Asyl gewähren wür­de.  Die  USA  hatten  nun Angst davor, dass dieser ihn mit seinem Präsidentenflugzeug  mitähme. Auf  dem  Rückflug  kam  es  zu seltsamen  Vorfällen  diplomati­scher Natur. Portugal und Frank­reich genehmigten trotz des Sta­tus  der  Maschine  von  Morales keine  Zwischenlandungen  für das Auftanken.  Frankreich  bei­spielsweise entzog dem bolivia­nischen  Jet  die  Genehmigung, seinen Luftraum zu durchqueren, beziehungsweise  strich  dessen diplomatische Einflugsgenehmi­gungsnummer.  Der  Jet  wurde schlussendlich zur Landung ge­zwungen und durchsucht. Doch Snowden war nicht an Bord. Ju­lian Assange behauptet daher im Interview metaphorisch: «Es war so greifbar und offensichtlich, so als sei das Meer über dem Boden zurückgewichen. Man konnte die Machtstrukturen zwischen Euro­pa  und  den Vereinigten  Staaten sehen. Sie lagen offen zu Tage, wie Steine am Strand. Man konn­te  sehen,  dass Westeuropa  sich kein  Bein  für  ihn  ausriss.  Man konnte  sehen,  dass  in Wahrheit Europa für die Gegenmannschaft spielt.»

Nur drei Länder wollten Snowden Asyl gewähren. Russland wollte nur unter Bediungen auf das Gesuch eingehen. Quelle: calvinayreap.com

Nur drei Länder wollten Snowden Asyl gewähren. Russland wollte nur unter Bediungen auf das Gesuch eingehen. Quelle: calvinayreap.com

 

Desinformationskampagne von Wikileaks

Die Antwort auf die Frage, wie die USA im Hintergrund zu der­art intensiven Manövern gezwun­gen werden konnten, liegt in der Desinformationskampangne Wi­kileaks. Ein Teil dieser falschen Fährten  waren  beispielsweise unverschlüsselte Anrufe bei Bot­schaften, um die Überwachungs­kapazitäten aufzuteilen und den Fokus auf den Morales­Flug zu verschieben.  Michael  Hayden gibt im Interview zu, dass er der Möglichkeit, dass die amerikani­schen Kräfte einer Desinforma­tionskampagne  im  Zusammen­hang mit dem Morales­Flug un­terliegen könnten, keinen Platz in seiner Gedankenwelt einräumte, bis  ihn  der  Journalist  in  der  Dokumentation  damit  konfron­tierte. Ebenso gibt Julian Assan­ge zu Protokoll, dass es ihn über­rascht  hat,  dass  dieses  Ablen­kungsmanöver derartig spektaku­läre Reaktionen auslösen konnte.

 

Blamage für die USA

Doch der Preis, den diese Aktio­nen  nach  sich  zogen,  war  zum einen, dass Snowden nun der Sta­tus als Verfolgter mehr als zuvor zugeschrieben wurde, die ameri­kanisch­russischen Beziehungen auf den grössten Tiefpunkt fielen, und bis heute andauern. Das Re­sultat war ausserdem, dass Snow­den  von  Seiten  Russlands Asyl gewährt bekam. Michael Hayden gibt im Interview zu, dass dieser Moment eine Blamage darstellte, welche zwar nicht ganz so pein­lich  gewesen  war,  wie  die  Ge­heimdokumente zu verlieren, aber doch peinlich genug.

Von Wikileaks bekam Edward Snowden die Journalistin Sarah Harrison als Fluchtgehilfin zur Seite gestellt. Quelle: www.tagesanzeiger.ch

Von Wikileaks bekam Edward Snowden die Journalistin Sarah Harrison als Fluchtgehilfin zur Seite gestellt. Quelle: www.tagesanzeiger.ch

Fazit

Die USA beharren weiterhin auf ihrer  Forderung,  dass  Edward Snowden ausgeliefert wird, und weigern  sich,  ihn  als  Whistle­blower anzuerkennen. Snowdens här teste Gegner können beispiel­haft mit folgendem Zitat von Mi­chael  Hayden  beschrieben  wer­den: «Sehr viele Menschen wie ich würden niemals eine Amnes­tie  oder  irgendeinen  Deal  mit Snowden in Betracht ziehen. Es gibt 100 000 Mitarbeiter der ame­rikanischen Nachrichtendienste, die  ihren Amtseid  nicht  gebro­chen  haben.  Wenn  sich  meine Regierung  an  irgendeiner Will­kommensgeste für Herrn Snow­den  beteiligt,  die  auch  nur  im Entferntestem  nach  einem  sol­chen Vorgehen riecht, würde das all diese Menschen vor den Kopf stossen,  von  denen  sowohl  die Sicherheit  als  auch  die  Freiheit unserer Nation abhängt. Das ist keine gute Idee.»

Edward Snowden kann mit fol­gendem Zitat dazu gegenüberge­stellt werden: «Jeder, der einmal eine  Grossmacht  blossgestellt hat,  wird  sich  nie  in  Sicherheit wiegen  können.  Solange  Men­schen einen Sinn für Vergeltung haben,  solange  sie  glauben Exempel  statuieren  zu  müssen, damit  sich  niemand  mit  ihnen anlegt,  werden Abweichler  im­mer in Gefahr sein.»

An dieser Stelle endet der Ein­blick in die Ereignisse rund um die Flucht von Edward Snowden. Er  sollte  vor  allem  aufzeigen, dass Snowden nicht vollkommen allein war, sondern dass es durch­aus einen Gegenspieler zur NSA gab, der ihm assistierte und trotz der  David­gegen­Goliath­Situa­tion  einige  Desinformationen geschickt  platzieren  konnte. Glück war ebenfalls reichlich mit im Spiel. Die Flucht hätte an et­lichen Stellen vorzeitig zu Ende sein können.

 

[1] NDR, WDR, DR, Ein Film von John Goetz und Poul Heilbuth, Die Story im Ersten – Jagd auf Edward Snowden, Dokumentation, erstmals ausgestrahlt am Montag, 12.1.2015,  abrufbar unter: http://www.daserste.de/information/reportage­-dokumentation/dokus/sendung/ndr/12012015­die­story­im­ersten­jagd­auf­snowden­100.html (8. 2. 2015).

[Anm. LH: aus rechtlichen Gründen ist der Film unter diesem Link nur innerhalb Deutschlands abrufbar. Er ist aber auch via Youtube unter folgendem Link verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=cjI5OACk-Ys (29.12.2015)]

Les services israéliens, les meilleurs du monde?

par Col Hervé de Weck

En Israël, il existe une véritable culture du renseignement, à tel point que la majorité des dirigeants d’Israël, une part non négligeable de la classe politique, toutes tendances confondues, ont passé par un service de renseignement ou une unité des forces spéciales: entre autres le président Chaïm Herzog, les premiers ministres Ehud Barak, Benyamin Netanyahu, Yitzhak Shamir, Ariel Sharon et la ministre des Affaires étrangères Tzipi Livni.[1]

 

Dans de nombreux Etats étrangers, où le métier d’espion ne rencontre que mépris, on envie cet avantage. Paradoxalement, les anciens du renseignement, arrivés au pouvoir en Israël, manifestent les mêmes attitudes que leurs collègue étrangers: ils n’écoutent pas leurs services, font preuve de défiance à leur égard, peinent à abandonner des idées préconçues, malgré les renseignements qui leur parviennent, mais ils acceptent le principe émis en 1948 par Isser Bééri, le premier chef du Aman, le service de renseignement militaire: «A partir du moment où un service de renseignement commence à agir conformément à la loi, il cesse d’être un service de renseignement.»

Dans les milieux du renseignement, on admet, comme Ephraïm Halevy dans Mémoires d’un homme de l’ombre (2006), que «la responsabilité d’un analyste équivaut à celle d’un agent sur le terrain. (…) On doit encourager les individus à parler haut et fort, à dire ce qu’ils ont sur le cœur. (…) néanmoins, il ne s’agit pas de diluer la responsabilité du chef ou du chef-adjoint de la division d’évaluation qui fournit une analyse précise et en supporte seul les conséquences. La réflexion de groupe n’est pas un vain mot, mais elle ne doit pas conduire à un processus démocratique d’évaluation. Un jugement ne peut faire l’objet d’un vote, car il n’existe pas de responsabilité collective dans un domaine tel que le renseignement.»

Konsequente Nutzung aller technischen und menschlichen Quellen: versuchte gezielte Tötung von Ahmad al-Jabri 2012 mit einer Drohne. © Reuters 2012

Konsequente Nutzung aller technischen und menschlichen Quellen: versuchte gezielte Tötung von Ahmad al-Jabri 2012 mit einer Drohne. © Reuters 2012

 

IMINT

En Israël, le renseignement-image (IMINT), obtenu grâce à différents capteurs (optiques, infrarouges, thermiques, acoustiques, radar …), prend en compte les images diffusées par les agences de presse, et cela donne d’intéressants résultats. Le rôle de l’image ne cesse de croître, parce qu’un décideur, civil ou militaire, se montre plus sensible à un argument visuel qu’à une transcription d’écoute ou à un rapport d’agent. Pour des raisons subjectives, l’image lui parle mieux. Les satellites et les drones remplacent aujourd’hui pro- gressivement la reconnaissance aérienne. Seuls quelques pays, dont la France, conservent des avions spécifiquement dédiés à cette mission.

 

Iran

Pour les autorités israéliennes, le programme nucléaire iranien représente la menace majeure contre l’existence de l’Etat hébreu, avant même le Hezbollah, le Hamas et la Syrie. Cela explique les opérations d’éliminations ciblées contre des acteurs politiques et scientifiques, la participation israélienne, aux côtés des Américains et du Bundesnachrichtendienst allemand, à la mise au point du ver informatique Stuxnet, visant les ordinateurs de contrôle des installations iraniennes d’enrichissement d’uranium.

 

Le renseignement militaire, le Aman

La direction du renseignement militaire, le Aman, comprend environ 9000 collaborateurs, davantage que le Shin Beth et le Mossad réunis, des effectifs supérieurs à ceux des grands services européens.[2] Il bénéficie du statut d’Armée à part entière, au même titre que l’Armée de terre, l’Armée de l’air et la Marine, une position particulière par rapport aux autres agences dans le monde. Sa division «Production», qui compte à elle seule près de 5000 collaborateurs (environ 60 % de ses effectifs, assure l’exploitation des renseignements. Elle reçoit les informations recueillies par le Aman, mais aussi par l’ensemble de la communauté israélienne du renseignement (Mossad, Shin Beth, Malmab, forces de sécurité). Cela n’a pas empêché le Aman de commettre – plus que les autres services israéliens – de grosses erreurs d’analyse, de subir des fiascos opérationnels, ce qui a exposé l’Etat hébreu à des situations parfois très délicates. Le Mossad a, lui aussi, connu des échecs …

 

Service de renseignement à la troupe

Au début des années 2000, le commandement veut améliorer les renseignements qui parviennent aux formations combattantes des forces terrestres. Ce programme débouche sur la séparation des moyens de collecte des renseignements tactiques et des renseignements stratégiques. Le Corps du renseignement de combat (Modash), créé à cette époque, comprend un quartier général, trois bataillons opérationnels, des bataillons de réserve, une unité d’instruction. Il dispose du statut d’Arme à part entière, comme l’infanterie, l’artillerie, les blindés et le génie. Sur le champ de bataille, il assure la collecte des informations tactiques nécessaires à la conduite des opérations, leur transmission rapide aux formations combattantes, depuis le bataillon jusqu’à la division. Toutes les unités terrestres s’occupant de la collecte de renseignements sont ainsi regroupées sous une même direction. Depuis 2010, chaque commandant de bataillon dispose d’un drone Skylark-1, afin de ne pas dépendre de l’armée de l’air. On lance l’engin d’un poids de6 kilos à la main ou avec une catapulte. Son autonomie de vol est de 3 heures, son plafond de 3000 pieds.

A Hunter Joint Tactical Unmanned Aerial Vehicle (UAV) in flight during a Combat Search and Rescue (CSAR) training exercise at Fallon Naval Air Station (NAS), Nevada (NV), during exercise DESERT RESCUE XI. The Hunter is an Israeli multi-role short-range UAV system in service with the US Army (USA). The exercise is a joint service Combat Search and Rescue (CSAR) training exercise hosted by the Naval Strike and Warfare Center, designed to simulate downed aircrews, enabling CSAR related missions to experiment with new techniques in realistic scenarios.

Nicht umsonst Marktführer: Israel setzt seit den 1980er-Jahren erfolgreich Drohnen ein (Bild: Heron). © Public Domain

 

Le Mossad

Le Mossad est l’arme secrète et vitale de la politique étrangère d’Israël. Organisation civile – les employés n’ont pas de grade militaire, bien que la plupart aient servi dans les forces armées, notamment dans le renseignement militaire – il compte en 2013 près de 3000 collaborateurs, dont plusieurs centaines à l’étranger. Son directeur général est simultanément coordonnateur général de la communauté du renseignement, c’est-à-dire le primus inter pares des chefs des services israéliens. Organisation-cadre, le Mossad exploite les possibilités que lui procure la diaspora juive à travers le monde. A titre d’exemple, à Londres, il disposerait de 7000 coopérants potentiels appelés sayanim (ceux qui aident). Cette structure de collecte unique fait sa force. Il serait toutefois faux d’en déduire que tous les Juifs du monde coopèrent avec le Mossad. D’autantqu’il lui est officiellement interdit de recruter des coreligionnaires pour espionner le pays dont ils sont ressortissants. En revanche, ils peuvent surveiller des cibles et assurer la logistique de certaines opérations.Ainsi, le Mossad possèderait près de 35 000 agents dans le monde, 20 000 seraient opérationnels et 15 000 dormants. Les agents noirs sont des Arabes, les blancs des non-Arabes et les agents-signaux sont ceux qui alertent le Mossad de préparatifs de guerre: une infirmière travaillant dans un hôpital syrien note la constitution de stocks de médicaments, un employé dans un port assiste à un accroissement d’activité des navires de guerre. Dans les zones où Israël se trouve impliqué, le Mossad se classe parmi les meilleurs services de renseignement. «La force d’un service ne tient pas à la seule qualité des secrets qu’il obtient, mais aussi à la réputation d’infaillibilité qu’il sait se bâtir et du mystère inquiétant dont il sait s’envelopper.»

 

Traitements négatifs

L’Etat ébreu – plus que n’importe quel autre pays – recourt aux assassinats ciblés, pudiquement dénommés traitements négatifs. Des règles déterminent les conditions de telles exécutions. Le Mossad et le Aman répertorient les cibles légitimes et les divisent en trois catégories (terroristes, dirigeants politiques et militaires d’Etats ennemis d’Israël, individus fabriquant ou vendant des armes de destruction massive aux ennemis du pays). Le Gouvernement décide …

 

Le Kidon

Depuis le début des années 1970, le Kidon, rattaché au Mossad, se charge des cibles qui ne peuvent être éliminées par des missiles ou des drones. Ces agents étudient dans le détail tous les films sur les grands assassinats, mémorisent les visages et les biographies de dizaines de cibles potentielles. Ils peuvent tuer à mains nues, avec un couteau, un stylo, même avec une … carte de crédit, avec n’importe quel type d’arme à feu. Ils savent fabriquer des explosifs et les manipuler, administrer une injection de poison mortel à une cible en pleine foule. Surtout, ils sont capables de donner à un assassinat toutes les apparences d’un accident. Lorsqu’ils se rendent à l’étranger pour se familiariser avec les grandes capitales, leurs instructeurs les accompagnent et organisent des missions d’exécutions fictives qui ne doivent pas attirer l’attention. Les cibles sont souvent des juifs à qui l’on dit qu’ils vont participer à un exercice de protection d’une synagogue ou d’une école.

Israel spioniert erfolgreichauch in befreundeten Staaten. Bauplan des Kfir, den Israel dank "Technologietransfer" aus der Schweiz entwickeln konnte. © airwar.ru

Israel spioniert erfolgreichauch in befreundeten Staaten. Bauplan des Kfir, den Israel dank „Technologietransfer“ aus der Schweiz entwickeln konnte. © airwar.ru

Bien que de nombreuses morts mystérieuses soient attribuées au Kidon, les assassinats ciblés restent relativement rares, vu leur coût et la complexité de leur organisation. Il n’en reste pas moins qu’ils permettent de désorganiser des organisations terroristes, d’éliminer les recruteurs, les formateurs et les planificateurs des actions-suicides, partant le nombre de candidats kamikazes. Conséquence inattendue, Israël se trouve dès lors face à des individus incontrôlés, ce qui est pire!

 

Pas du terrorisme d’Etat

Une opération d’élimination n’est pas du terrorisme d’Etat comme le disent souvent les médias. Si l’on fait abstraction de la dimension morale de l’action, on voit d’un côté un terroriste, un homme seul, qui va essayer de faire le maximum de victimes innocentes avec sa ceinture d’explosif ou son véhicule piégé, de l’autre une équipe qui élimine une cible qui n’est pas innocente, sans chercher à terroriser les civils palestiniens …

 

Mossad

Le Mossad espionne également ses alliés, en particulier les Etats-Unis, ainsi que les Etats occidentaux. Lorsque, pour des raisons politiques, il ne peut pas intervenir, c’est le Lekem (Bureau des relations scientifiques) qui prend le relais. Un de ses grands succès, l’acquisition de plans du Mirage III des Forces aériennes suisses auprès de l’ingénieur Alfred Frauenknecht, va permettre la réalisation du chasseur israélien Kfir.

Bröckelnder Mythos: moderne Überwachungstechnik macht auch israelischen Agenten zu schaffen. © AFP

Bröckelnder Mythos: moderne Überwachungstechnik macht auch israelischen Agenten zu schaffen. © AFP

 

Les opérations spéciales

«Les opérations spéciales sont des opérations militaires stratégiques, non conventionnelles et secrètes, dont l’engagement ne concerne pas l’aspect tactique de la bataille. Ce sont toujours des actions offensives, même si elles s’inscrivent dans une stratégie défensive.» Elles sont l’instrument privilégié avec lequel le commandement peut surprendre l’adversaire et lui porter des coups décisifs. Six critères les caractérisent: recherche d’un effet décisif, caractère hautement périlleux des missions, volume réduit des forces engagées, confidentialité entourant les personnels et les unités engagées, objectif à haute valeur stratégique et opération décidée au plus haut niveau, l’objectif étant de modifier le rapport de forces au niveau du théâtre d’opérations. Depuis leur création, les forces spéciales israéliennes ont rempli des missions très variées, ce qui est la principale raison de leur efficacité. Si leurs succès ont été nombreux et parfois spectaculaires, les échecs ont aussi été fréquents et les pertes humaines élevées, plus que le public ne l’imagine généralement. «C’est là la triste loi du genre à laquelle personne n’échappe en la matière: la performance s’obtient toujours au prix du sang versé.» Pas question d’imiter en Suisse ce que font les services israéliens! En revanche, ne faudrait-il pas s’inspirer des statuts du Aman et du Mossad, et admettre qu’un «chef des services de renseignement se doit de saisir toutes les occasions qui se présentent et de ne pas redouter de coucher même avec la diable, comme disent les Britanniques.»[3] Ce serait déjà un grand pas en avant dans l’acquisition d’une culture du renseignement.

 

Une opération du Mossad contre le Hezbollah

Un fidèle de la première heure du Hezbollah – devenu agent du Mossad – fournit pendant des années des pièces de rechange pour les voitures de responsables du mouvement. Elles sont équipées de micros, de caméras, de systèmes-espions qui envoient trois signaux par minute à un satellite. Ainsi on peut suivre les intéressés à la trace depuis l’espace. Les services finissent par découvrir le pot aux roses, le commerçant est exécuté.

 

Les principales erreurs du Aman

1960 Il ne voit pas le concentration aggressive des forces égyptiennes dans le Néguev
1967 Il évalue d’une façon erronée les intentions égyptiennes
1973 Il ne détecte pas les intentions belliqueuses de l’Egypte et de la Syrie à la veille de la guerre du Kippour
1973-1975 Obnubilé par les risques de conflit, il annonce à tort des Intentions agressives de l’Egypte et de la Syrie, ce qui entraîne des mobilisations inutiles
1980 Il ne détecte pas l’imminence de la guerre Iran-Irak et l’accroissement des capacités nucléaires de l’Irak
1990 Il ne détecte pas l’invasion prochaine du Koweït par l’Irak, mais donne en revanche un tableau apocalyptique de la situation au Liban, ce qui empêche un repli de Tsahal du Sud-Liban
2003 Il surestime les armes de destruction massive en Possession de l’Irak
2006 Il sous-estime les possibilités du Hezbollah au Sud-Liban

 

[1] Denécé, Eric; Elkaïm, David: Les services secrets israéliens. Aman, Mossad et Shin Beth. Paris, Tallandier, 2014. p. 396 ss.

[2] Le Bundesnachrichendienst allemand n’en compte qu’un peu plus de 7000, la Direction générale de la sûreté extérieure (France) et le Government Communications Head-quarter (Grande-Bretagne) près de 6000.

[3] Jean-Jacques Langendorf: La Suisse dans les tempêtes du XXe siècle. Genève, Georg, 2001, p. 181.

 

TALOS und Guardium – Roboter im Dienste der Grenzüberwachung

TALOS[i], dieser Name steht zum einen für ein Wesen, das gemäss der griechischen Mythologie dafür geschaffen wurde, die Insel Kreta zu umrunden und unerwünschte Eindringlinge durch rotes Glühen abzuwehren. Zum anderen steht es für „Transportable Autonomous patrol for Land bOrder Surveillance – TALOS“.[ii]

© G-NIUS

Das israelische TALOS System auf einem Unmanned Ground Combat Vehicle.
© G-NIUS

Kurzum handelt es sich hierbei um ein unter der Federführung Polens entwickeltes, unbemanntes Landfahrzeug. TALOS ist ausgestattet mir mehreren Kameras und einem Radar. Zur Steuerung gehört eine Kommunikationseinheit, welche in einem Container untergebracht werden kann. Doch TALOS ist keine Einzelentwicklung. Auch die Israelis entwickeln derzeit mit dem „Guardium“[iii] ebenfalls ein unbemanntes Fahrzeug.

Der Einsatzzweck dieser Land-Roboter ist vielschichtig. TALOS soll primär die Grenzüberwachung unterstützen und die Reichweite und Ausdauer der Grenzsicherung bei grösseren Grenzabschnitten auf dem Land verbessern. Doch auch andere Szenarien sind denkbar, wie beispielsweise der Objektschutz bei der Überwachung von Gipfeltreffen. „Guardium“ kann z.B. auch „Halt, stehenbleiben!“ rufen, dank eines Lautsprechersystems und so einen Eindringling versuchen zu stellen.[iv]

Die verbesserte künstliche Intelligenz im Rahmen der allgemeinen Weiterentwicklung von Drohnen begünstigt zudem das Denken und Handeln der Drohnen im Verbund, also zu Land und in der Luft, wodurch komplexere Operationen mit und ohne Steuerungsinputs des Menschen möglich werden könnten.

Ein Hauptargument für die Beschaffung bei TALOS und „Guardium“ lautet beispielsweise, dass die flächendeckende Überwachung mit Robotern dieser Art weniger kostet als der Bau von Mauern und Zäunen. Zudem sind die Fahrzeuge leicht verlegbar.

Ein in naher Zukunft denkbares Szenario für den Einsatz dieser Land-Roboter könnte die EU-Grenzüberwachungsmission FRONTEX sein, wo insbesondere die „Rapid Border Intervention Teams“ Roboter dieser Art nutzen könnten, um schneller auf illegale Grenzübertretungen und Schmuggel reagieren zu können.

Man darf gespannt sein, wie sich der Drohnenmarkt also nicht nur in der Luft, sondern auch an Land weiterentwickelt. Es dauert nicht mehr lange, und es werden tatsächlich Roboter produziert, die mit den bautechnischen Merkmalen eines T-1 aus der Filmreihe „Terminator“ sehr viel gemeinsam haben, bzw. bis sich das Chassis eines bis jetzt „unbewaffneten“ Land-Roboters dazu umfunktionieren lässt, Schussvorrichtungen zu tragen und in einem entsprechenden Szenario zu verwenden.

In einer kleineren Dimension existiert dazu bereits SWORDS, das Special Weapons Observation Reconnaissance Detection System.[v] Dieser auf Gleisketten sich fortbewegende Unterstützungsroboter dient normalerweise unter der Bezeichnung TALON der Entschärfung von Sprengkörpern. Doch in der Variante SWORDS wurde auf dem Chassis eine Mehrzweckwaffenaufhängung montiert, die es erlaubt ein Maschinengewehr, Panzerabwehrraketen oder eine Granatwerfer-Selbstschussanalage mitzuführen.[vi] Die Steuerung erfolgt mittels einer koffergrossen Station und geschieht entweder per Funk oder Kabel.[vii] Ebenfalls stehen verschiedene Aufklärungs- und Kamerasysteme zur Auswahl.[viii]

In einer viel grösseren Dimension wird derzeit von Seiten der Israel Defense Force (IDF) an der Entwicklung des Guardium 3 gearbeitet, einem grossen, Geländewagen ähnlichen, unbemannten Fahrzeug,  welches fähig sein soll, eine fernsteuerbare Waffe mit sich zu führen.[ix] Das Fahrzeug wird bereits seit 2008 durch die israelische Armee erprobt und wurde anschliessend Schritt für Schritt in den gemeinsamen Patrouillen-Dienst eingeführt.[x] Guardium hat eine Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h und eine Nutzlast von bis zu 300 Kilogramm. Das unbemannte Fahrzeug kann mit Kameras und Audio-Kommunikation, aber auch mit Waffen ausgerüstet werden. Eine Weiterentwicklung stellt das auf dem Guardium aufbauende gepanzerte Fahrzeug Avantguard[xi] dar, ein Unmanned Ground Combat Vehicle, also eine Art ferngesteuerter Panzer.

[Bild: http://www.army-technology.com/projects/avantguardunmannedgr/images/1-image-1.jpg]

Doch „Guardium“ kann nach Angaben der IDF noch viel mehr – nämlich „autonom handeln, selbsttätig fahren und auf Hindernisse und Ereignisse reagieren“.[xii] Sollte der Roboter bei seinen Patrouillen „verdächtige Aktivitäten“ registrieren, könne er „autonom reagieren“ und „verschiedene gewaltsame Methoden anwenden, um die Bedrohung zu eliminieren“.[xiii] In diesem Fall würden „spezifisch programmierte Richtlinien“ greifen, die sich am Einsatzort und der „Sicherheitsdoktrin“ orientierten.[xiv]

Doch während die IDF sich mit grossen Schritten der Realisierung eines flächendeckend operierenden Unmanned Ground Vehicles nähert, so wird das Thema Waffen auf unbemannten Fahrzeugen ein Szenario bleiben, welches in Europa stark zu diskutieren sein wird, aufgrund der ethischen und rechtlichen Fragestellungen, die dazu erst noch geklärt werden müssten. Fragen wie „Darf ein autonomer Landroboter einen Eindringling nur stellen oder sogar automatisch unter Feuer nehmen? Oder muss die Steuerung immer von einem Menschen durchgeführt werden?“ Quasi wo hat der Begriff autonom in Sachen Grenzpatrouille oder Objektschutz seine Grenzen?

 

Philipp Hauenstein MA UZH, Vorstandsmitglied und wissenschaftlicher Beirat VSN

[i] Weitere Details zu TALOS, unter: http://www.talos-border.eu/ (Stand: 17.05.2014).

[ii] Vgl. Monroy, Matthias: Roboter sollen EU-Grenzen sichern, unter: http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Europa/frontex15.html (Stand: 17.05.2014).

[iii] Einen Bericht mit vielen Bildern finden Sie, unter: http://www.defense-update.com/products/g/guardium.htm (Stand: 17.05.2014).

[iv] Ebd.

[v] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/SWORDS (Stand 19.05.2014).

[vi] Ebd.

[vii] Ebd.

[viii] Ebd.

[ix] Vgl. Unmanned ground vehicles find their niche, unter: http://aviationweek.com/awin/users-seek-missions-unmanned-ground-vehicles (Stand: 17.05.2014).

[x] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Guardium (Stand: 19.05.2014), sowie http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/militaertechnologie-israel-setzt-roboter-zur-grenzkontrolle-ein-a-868549.html (Stand: 19.5.2014).

[xi] Vgl. http://www.army-technology.com/projects/avantguardunmannedgr/ (Stand: 19.05.2014).

[xii] Vgl. http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/militaertechnologie-israel-setzt-roboter-zur-grenzkontrolle-ein-a-868549.html (Stand: 19.5.2014).

[xiii] Ebd.

[xiv] Ebd.

The unmanned underwater future

Unmanned underwater technology has the potential to have a big impact in undersea warfare. With a series of maritime flashpoints and chokepoints, this technology could pose opportunities and challenges for the host of powerful states operating in the Asia-Pacific. Sitting to the South of the region, surrounded by water and with a vast maritime claim, Australia should be keeping a keen eye on developments in this emerging field.

 

As Australia wrestles with the difficult choices surrounding its future submarine, there’s a major part of the story that hasn’t featured prominently in any public discussions. Unmanned land and air platforms have been big success stories in defence innovation over the past decade. Unmanned ground vehicles (UGVs) like the Talon and PackBot[1] played an important role in US operations in Iraq. And unmanned aerial vehicles (UAVs) have enhanced surveillance and successfully carried out targeted strike missions around the world. But unmanned underwater vehicles (UUVs) remain less developed: UUVs haven’t been widely deployed and have a substantially smaller share of research and development (R&D) funds[2] compared to UAVs. But that could be about to change.

As the strategic focus of the US (which remains the current world leader in unmanned platform R&D) shifts from the deserts of the Middle East to the oceans of the Indo-Pacific, UUVs are likely to become more relevant to the US military. Recent reports show that the Defense Advanced Research Projects Agency (DAPRA) has requested a doubling of its R&D budget for UUVs.[3] The agency currently has three major UUV projects underway. And considering its track record in ground-breaking innovations (it was behind the early stages of the Internet, global positioning system (GPS) and stealth aircraft) this bodes well for the future of UUVs in defence forces.

Indeed, UUVs might suit the Australian Defence Force (ADF) particularly well given our strategic context. With our vast maritime claim, long coastline to monitor and a vital interest in maintaining free and open sea lines of communication in our region, UUVs could foreseeably carry out key roles contributing to Australia’s strategic interests. UUVs won’t be replacing manned submarines anytime soon. But they’re being considered as key complementary elements to address several operational challenges navies currently face.

For example, UUVs have already been considered by the ADF for SEA 1180’s[4] sea mine-countermeasure (MCM) tasks. It makes sense to keep manned platforms out of harm’s way and UUVs have proven capable of MCM. [5]They’ve also already proven quietly valuable in commercial[6] and academic [7]sectors for a range of tasks from monitoring and laying underwater cables to providing persistent collection of hydrographic and oceanographic data for research.

DARPA’s research, along with reports from the US Defense Force[8] and US Navy[9] suggests that UUVs could have wide-ranging roles in the future beyond MCM such as intelligence, surveillance and reconnaissance (ISR), payload delivery and eventually anti-submarine warfare (ASW). A recent article by J. Randy Forbes and Elbridge Colby[10] highlighted UUVs for their potential to penetrate A2/AD networks. Indeed, UUVs’ potential to offer greater range, endurance, persistence and stealth in underwater operations has started to catch the attention of defence forces. Decreasing the risks to blue-force personnel should increase the platform’s flexibility and make UUVs a more effective force multiplier.

DARPA’s Hydra program[11] is a good example of how UUVs might be eventually deployed. Hydra is attempting to address the problem of an over-extended US navy through affordable and rapid force multiplication. The program seeks to create a multi-cell canister of UUVs—capable of both ISR and MCM missions—housed in a single transport container. The container will be delivered by ship, submarine or aircraft to littoral areas and left for weeks or months to perform the required tasks. DARPA also has plans for a large, highly autonomous UUV for ASW[12] that could track the quiet diesel-electric submarines that have posed challenges for traditional tracking methods. This UUV could follow submarines over vast distances and for months at a time, effectively removing the stealth advantage.

Remembering that DARPA’s projects are far from operational reality for now deployment, so those concepts might still be as distant glimmer in the eye of the RAN. But UUVs have already proven capable of persistent oceanographic data collection. Often overlooked as an important mission for navies, oceanography contributes to situational awareness of the undersea environment, aiding information superiority and informed decision making. Oceanography will be vital to the safe use of Australia’s future submarines. So as we set about making a decision on this, we should also be considering technologies that can support and enhance the use of our high-value platforms.

Still, UUVs come with a disclaimer; the technology is in its infancy and lags behind unmanned land and air equivalents. Communication with submerged platforms is highly challenging and that problem is compounded when you remove the human from the platform. As such, UUVs require a high level of autonomy to navigate the oceans. Current designs still have trouble recognising and avoiding things as benign as fishing nets[13], let alone anything that might be more hostile, stealthy and manoeuvrable. Additional issues with propulsion, energy use and payload capacity add to the complexity of developing UUVs for naval operations.

Despite those technological challenges, the unmanned underwater future looks promising. UUVs already offer valuable functions for naval operations and the current interest in the US suggests these systems could become a higher priority for investment. While Australia should focus on UUVs with proven capabilities in MCM and oceanography, we should also keep a keen eye on developments in ISR and ASW capabilities.

 

Rosalyn Turner, Australian Strategic Policy Institute (ASPI)

Rosalyn Turner is an intern of the Australian Strategic Policy Institute (ASPI) with research interests in counterterrorism, international security and emerging defence technologies. This article was published there at first.

 


[1] Bomb Disposal Teams Deliver Blunt Talk on Robots, National Defense Journal, July 2006,

http://www.nationaldefensemagazine.org/archive/2006/July/Pages/BombDisposal2922.aspx.

[2] Chris Mailey, US Department of Defense 2014 Budget Analysis, AUVSI 12.9.2013,  http://www.auvsi.org/resources/blogsmain/blogviewer/?BlogKey=06a579e2-4031-4b62-be57-a08091ecaadd.

[3] Underwater drone fleet’s budget nearly doubled by the Pentagon, RT USA, 13.03.2014,

http://rt.com/usa/underwater-drone-fleet-doubled-pentagon-698/.

[4] Australia Dept. of Defence, Sea 1180, in: Defence Capability Plan 2009 http://www.defence.gov.au/dmo/id/dcp/html_dec10/sea/sea1180.html.

[5] Jon Rosamond, Plumbing the Depths: Unmanned Submersibles Come of Age, ISN, 31.10.2014

http://www.isn.ethz.ch/Digital-Library/Articles/Detail/?id=171801.

[6] Frank tobe, Emerging Underwater Businesses: Three Companies to Note, Everything Robotic Blog, 24.10.2011 http://www.everything-robotic.com/2011/10/emerging-underwater-businesses-three.html.

[7] Autonomous Underwater Vehicle – Sirius, http://www.acfr.usyd.edu.au/research/projects/subsea/auvSIRIUS.shtml.

[8] US Department of Defense (2013), Unmanned Integrated Systems Roadmap – FY 2013-2038, http://www.defense.gov/pubs/DOD-USRM-2013.pdf.

[9] Dept. of the Navy, The Navy Unmanned Undersea Verhicle (UUV) Master Plan, November 9, 2014, http://www.navy.mil/navydata/technology/uuvmp.pdf.

[10] Navy Signs Agreement on Water Vehicles, The News, 01.04.2014, http://www.portsmouth.co.uk/news/defence/navy-signs-agreement-on-water-vehicles-1-5972521.

[11] Hydra, Darpa, http://www.darpa.mil/Our_Work/TTO/Programs/Hydra.aspx

[12] Anti-Submarine Warfare (ASW) Continuous Trail Vehicle (ACTUV), Darpa,  http://www.darpa.mil/Our_Work/TTO/Programs/Anti-Submarine_Warfare_%28ASW%29_Continuous_Trail_Unmanned_Vessel_%28ACTUV%29.aspx

[13] Robert W. Button, et al. (2009), A survey of Mission for Unmanned Undersea Veicles (UUV), RAND: Santa Monica, http://www.rand.org/pubs/monographs/MG808.html, p. 65.

Asymmetry for the Strong

Current thinking on threat response, defence credibility and effective deterrence rely too heavily on symmetric and equal response to provocation. This article will argue that strong states ought to consider that moderating their responses to overt acts – especially in the first moments – can have greater effect than is usually considered. For these actors, force need not meet force, especially in the first response, to be effective.

 

 

 

In the world since 9/11 the orthodox view in defence and security circles defines asymmetry of thought and deed is the province of the weak.[1]  While it is certainly the case that the approach offers such actors a means to bridge the capabilities gap, to limit its application to this quarter is unnecessary, if not foolish. Instead, by taking advantage of asymmetry a state increases its “war chest” of options, which not only enhances individual security but international stability as well.

I would like to argue here that in many respects asymmetry is valuable to great and even middling powers by giving them a wider and more diverse range of options. Unlike for the weak, rather than a means to target critical vulnerabilities, this asymmetry enables the strong to avoid wasting effort or raising tensions unnecessarily. It is based on the state’s willingness to exercise restraint, perhaps even to step back, especially in the early stages of event. This essay will sketch the contours and virtues of this model of asymmetry to frame the thinking.

Obviously such a position is contrary to much which is held as self-evident within the realm of international security. The reader may be tempted to quit here in disbelief that one should argue that the lesser response can be the more effective option in matters of security. Antithetical though it may seem, this necessity is in fact accepted at the most basic infantry tactical level, where a retreat in the face of confrontation serves to enable an effective response.[2]  To step back and gather one’s wits and forces before acting is accepted as a wise move, contrary though the concept of retreat is to success in general military practice. Thus, while the concept may be counter-intuitive on its face, it does in fact stand upon established practice and sound principle.

Neither should it be suggested that taking such a stance must diminish actual security preparations. Alongside the lesser responses at first and at the lower end of the threat spectrum it would make sense to include known “lines” or end points which mark a steep response curve. Thus, while fighter aircraft might no longer be scrambled to confront foreign aircraft approaching a border, any incursions beyond 2 minutes’ flight time or within a danger-minimum range of a city would be dealt with harshly – or some other response along those lines.[3]

Of course, there is also the problem that a dominant theme in security strategy is that states must project adequate credibility and resolve. However, whether the zero-sum-game mentality that informed such rigid approaches in the last 75 years were effective then, today they seem at best to inspire spasmodic reactions to destabilizing effect. This leads to an international scene which is like a ship buffeted by the tumult caused by challenging actions and escalating responses. In contrast, a more measured approach to the response side of the equation which does not act in a particular way simply because one must, is actually quite in the mold of the original “containment” approach argued for by George Kennan in his Long Telegram.[4] In his world view, credibility and resolve arose from a strong society, strong economy, wise governance and international sobriety.

Applied to matters of national security and defence policy, what are ways in which we can imagine a figurative step backwards, a notional retreat which creates the space for effective action? The first and most important point of asymmetry when responding to international challenges would be the recognition that force need not counter aggression and violence to be effective. This is a simple concept and yet it is largely ignored.[5]

To give a sense of asymmetry in situations of over aggression, there is no better example than the Berlin Airlift. This act of strategic humanitarian assistance did not confront Soviet actions in and around Berlin directly, did not seek to forcibly alter the military calculus on the ground. Rather, the Western powers relied upon other capabilities to side-step Soviet military deployments and render their blockade of the German capitol irrelevant. It is important to note that the US, Great Britain and France lacked the sufficient strength on the ground to “fight” in defence of the city but had an overwhelming advantage in resources, particularly materiel and lift. Fortuitously so, for in that moment of crisis and tension, one which could have turned over to a major war, the recourse to a non-aggressive but highly effective response likely saved history from a bloody and gruelling sequel too close on the heels of WWII’s madness. Thus, although driven by circumstances to choose the path of lesser force, even if inadvertent the lesson from Berlin stands.

Asymmetry is also to be found in more deft uses of diplomacy. States, both individually and in international institutions, have a host of diplomatic options available to them but too often these are overlooked in a rush to display “strength.” Looking specifically at the crisis in the Ukraine, rather than attempting to counter Putin directly or force a change in his behaviour, the levers of political action and speech, especially within international institutions, could have been used to great effect. When things began to unravel in Eastern Ukraine, a proactive move in the UN in defence of the rights of the ethnic minorities in the region was an option short of direct confrontation that offered political and symbolic leverage. To support Putin’s public policy while thwarting his effort to shape events on the ground would have fundamentally altered the dynamic of this still unfolding crisis early on at a lower risk profile for further escalating matters.[6] [6]

Bringing the concepts together at the various levels relevant to defence and security, I would offer that such a framework offered many alternative responses to 9/11. The attack perpetrated by Al Qaida was tragic, but not, in fact, serious in terms of US national security. Al Qaida needed dealing with, but a more restrained approach to the Taliban and Afghanistan would have served American security needs more effectively. To wit, the US would have been better off “allying” with the Taliban to remove Al Qaida from the country. And then, the US should have left Afghanistan thus making this little more than a focused military response to the specific problem of Al Qaida’s safe training grounds. Then, in the words of another whom I find compelling, the US should have paused to consider deeply and well whether additional use of military force served any good purpose. There was so much international good will in the aftermath that could have been used to terrific advantage, not only for the US but the international community as well. More importantly, as we grapple now with a seeming viral trend in radicalisation, fed by the endless fuel of hopelessness, to reflect upon the lost opportunity to fundamentally alter the calculus of despair is strategically frustrating.

It is time that states, especially strong ones, recognize that their defence might best be served by more wisdom and less muscle. In an increasingly chaotic world, brains, not brawn, ought to be seriously considered as the appropriate framework for national security policy and planning.

 

Autor: Jill Sargent Russell, King’twere College

Jill S. Russell is a military historian with a long background in international security affairs. She is currently at King’s College London in the War Studies Department to complete a doctoral dissertation on the role of logistics and subsistence in the American way of warfare. She is a regular contributor to Kings of War and Small Wars, a founding contributor to Strife Blog and its journal, and finally has for the last decade served as an Editor and Advisory Board member for H-War.


[1] I think the best piece on the application of asymmetry by the weak is Melissa Applegate’s monograph, “Preparing for Asymmetry: As Seen Through the Lens of Joint Vision 2020, (Strategic Studies Institute, September 2001 http://1.usa.gov/1gVk78E). It might seem to read as if it were a response to the events of 9/11, but that only speaks to the quality of the assessment of how a weak opponent would apply the terms of asymmetry.

[2] Timothy Lupfer’s monograph, “The Dynamics of Doctrine: The Changes in German Tactical Doctrine During the First World War” (Combat Studies Institute, 1981) http://1.usa.gov/TlHvr5 The obstacle to the effective tactical reorientation of their defence and counter-attack for a “line” (you know, like a border) was the refusal to accept that it required a physical step backwards. This act, to retreat, even if for tactical advantage, was anathema to German military culture at the time. And yet, as Lupfer demonstrates, this was the critical and effective step to tactical prowess in the war. Had they accepted that truth sooner it is arguable that events might have unfolded differently.

[3] The origins of this piece arose from a comment I made regarding the Dutch scrambling jets in response to Russian bombers in their neighbourhood. I wondered if it would not be more effective to do nothing so as to demonstrate that this was not really a threat.

[4] “Long Telegram,” George Kennan, February 22, 1946. http://www2.gwu.edu/~nsarchiv/coldwar/documents/episode-1/kennan.htm. Patrick Porter offers a more recent review of the issue of resolve and credibility, “Carlito’s Way: Resolve and the Narcissism of Great Powers,” War on the Rocks, April 2014, http://warontherocks.com/2014/04/resolve-and-the-narcissism-of-great-powers/.

[5] Perhaps this view is gaining traction, as in the recent interview with CJCS General Dempsey at Defense One, “Dempsey Wants to ‘Rebalance the Use of Military Power.’ http://www.defenseone.com/ideas/2014/05/dempsey-wants-rebalance-away-use-military-force/84271/?oref=defenseone_today_nl

[6] I wrote on this for Kings of War, “Chess on the Crimean Riviera: What if Europe and the United States had been smart in the Ukraine?” (19 March 2014), http://kingsofwar.org.uk/2014/03/chess-on-the-crimean-riviera-what-if-europe-and-the-united-states-had-been-smart-in-the-ukraine/.